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Landwirtschaft, Chemie, Biologie
Agrarwissenschaften studieren

sompong_tom - stock.adobe.com
26.09.2023
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Kaum ein anderer Sektor befindet sich in einem derartigen Umbruch wie die Landwirtschaft. Auch auf dem Acker stehen die Zeichen auf Nachhaltigkeit und regenerative Energien. Das ändert jedoch nichts daran, dass eine steigende Weltbevölkerung mit gesunder Nahrung versorgt werden muss. Genau diese Herausforderungen gehst du an, wenn du Agrarwissenschaften studieren möchtest.

1. Oft gestellte Fragen?

Die Regelstudienzeit für einen Bachelor in Agrarwissenschaften beträgt meistens 6 Semester (180 ECTS). Ein Master dauert in der Regel 4 Semester (120 ECTS).

Agrarwissenschaften kann in annähernd 20 Städten studiert werden, u.a. in Berlin, Erfurt, Kiel und Stuttgart. Agrarwissenschaften ist ein Studiengang, der traditionell fast nur an Universitäten gelehrt wird, es gibt aber inzwischen auch einige Studienangebote an Fachhochschulen.

Wenn du Interesse am einer Kombination aus Jahrtausende lang perfektionierter Erfahrung und Naturwissenschaften, wirtschaftlichen, technischen, mathematischen und sozialwissenschaftlichen Aspekten hast, mit Fokus auf Landwirtschaft hast, bist du hier richtig.


2. Grundlegende Studieninhalte der Agrarwissenschaften

Das Sprichwort vom einfach gestrickten Bauern, der sinnbildlich nur die Dinge isst, die er kennt, ist längst passé. Gerade die junge Generation der Landwirt:innen hat häufig bereits ein umfassendes Studium der Agrarwissenschaften im Kreuz. Agrarwissenschaften zu studieren ist die moderne Basis, um ein umfassendes Wissen über die Disziplinen und Zusammenhänge der Landwirtschaft zu erwerben.

Durch das Bachelor-Studium der Agrarwissenschaften und später der Erweiterung durch das Master-Studium wird Erfahrungswissen durch modernste wissenschaftliche Fakten unterbaut und stetig erweitert. Grundsätzlich setzt sich das Studium mit allen nur denkbaren landwirtschaftlichen Themen von der Tierhaltung bis zur Ackerpflege unter naturwissenschaftlichen, wirtschaftlichen, technischen, mathematischen und sozialwissenschaftlichen Gesichtspunkten auseinander.

Abgesehen von Themenschwerpunkten wie der „Tierproduktion“ und „Pflanzenproduktion“ stehen auch Fächer wie Biologie, Landtechnik, Biotechnologie, Botanik und Bodenkunde auf dem Stundenplan. Darüber hinaus erhältst du im Grundstudium durch Fächer wie Volkswirtschaftslehre (VWL), Betriebswirtschaftslehre (BWL), Agrarmarktlehre und Statistik das notwendige Rüstzeug, um die Agrarpraxis auch wirtschaftlich nachhaltig umzusetzen.

Wähle deine eigenen Schwerpunkte

Die interessierst dich in besonderem Maße für Tierhaltung? Du möchtest dich auf die ökologische Landwirtschaft spezialisieren. Oder willst du ein wenig abseits einen Einblick in Fachgebiete der Nutzpflanzenwissenschaften wie den Weinbau gewinnen? Das trifft sich gut, denn wer Agrarwissenschaften studieren möchte, kann seine Themenschwerpunkte im Studienverlauf selbst wählen. Welche Fächer als Schwerpunkte infrage kommen, hängt von der Universität ab, an der du studieren möchtest.

Üblicherweise stammen die Schwerpunkte aus den Bereichen der Pflanzenwissenschaften, Tierwissenschaften und der Ökonomie. Typische Vertiefungsfächer sind Tierzucht, Futtermittelkunde und Tiergesundheit im Bereich Nutztierwissenschaften. Hinzu kommen etwa im Bereich Pflanzenwissenschaften Themen wie Pflanzenschutz und organischer Landbau, wobei du dich auch für eher praxisfernere Schwerpunkte wie Umweltmanagement oder Unternehmensberatung entscheiden kannst. Weitere mögliche Schwerpunkte sind:

  • Geflügelzucht und Geflügelhaltung

  • Bewässerungslandbau

  • Internationaler Agrarhandel

  • Personalführung

  • Herdenmanagement

  • Energiewirtschaft

Wer sollte Agrarwissenschaften studieren und wer eher nicht?

Das Studium der Agrarwissenschaften eignet sich prinzipiell für alle, die sich grundsätzlich für das Thema Landwirtschaft interessieren und später in diesem Bereich arbeiten möchten. Dank der vielfältigen Spezialisierungsmöglichkeiten trifft das sowohl auf die eigentliche Tätigkeit als moderner Landwirt auf dem Acker als auch für beratende und forschende Tätigkeiten zu.

Das Studium setzt neben praktischem Interesse an der Landwirtschaft auch eine gewisse Affinität zur Mathematik sowie zur Bandbreite der Naturwissenschaften Biologie, Chemie und Physik voraus. Auch Offenheit für moderne Technologie- und Informationssysteme sowie klassische Informatik sind von Vorteil.

Aber keine Angst, gerade was die Mathematik und Physik angeht, wird niemand überfordert. Die meisten Universitäten bieten ohnehin entsprechende Vorkurse für einen einfachen Studieneinstieg an. Wer dagegen nur auf „Acker- und Zuchtpraxis“ aus ist und mit wissenschaftlichem Arbeiten sowie Zahlen wenig anfangen kann, sollte sich die Einschreibung in das Studium lieber zweimal überlegen.

Landwirtschaft Studium

Wer Landwirtschaft studieren will, braucht logisches Denken, Gummistiefel und Sicherheitsschuhe, sagt Lucas Reichenberger. Für ihn war als Kind schon klar, dass er Landwirt werden und den elterlichen Betrieb übernehmen will. Dass er allerdings Landwirtschaft studieren will, wurde ihm erst nach dem Abi klar.

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3. Dauer des Agrarwissenschaften-Studiums und mögliche Studienabschlüsse

In der Regel dauert das Agrarwissenschaften Studium 6 Semester und wird als Bachelor of Science mit einer Bachelorarbeit abgeschlossen. Insgesamt werden dabei 180 ECTS-Punkte (Credit Points) erbracht.

Anschließend kann noch das Master-Studium in Agrarwissenschaften oder einem ähnlichen Masterstudiengang absolviert werden. Der Master of Science kann in 4 Semestern abgeschlossen werden, wobei 120 Credits erbracht werden müssen.

Agrarwissenschaften: Studiendauer (Regelstudienzeit)
Bachelor6 - 8 Semester
Master4 Semester
Bachelor (Teilzeit)7 Semester

Studienformen des Agrarwissenschaften-Studiums

Die klassische Form des Agrarwissenschaften-Studiums ist das Vollzeit-Präsenzstudium. Man studiert Vollzeit an einer Hochschule, an der man praktisch täglich zu Veranstaltungen (Vorlesungen, Übungen, Tutorien etc.) geht und wo auch die Prüfungen stattfinden. Vollzeit bedeutet grob 40 Stunden / Woche, wobei in der Realität meist Phasen mit weniger Zeitaufwand anderen (vor allem vor größeren Prüfungen) gegenüberstehen, in denen evt. auch mehr Zeit pro Woche mit dem Studium verbracht wird.

Daneben gibt es Studienangebote in Teilzeit, d.h. das Studium ist dabei so organisiert, dass man mit geringerem Zeitaufwand pro Woche, aber entsprechend längerer Studienzeit zum Studienabschluss kommen kann.

Schließlich kann Agrarwissenschaften im Fernstudium absolviert werden. Das macht ein – bis auf die Prüfungszeiträume – orts- und zeitunabhängiges Studium möglich, erfordert daher aber auch ausreichend Selbstdisziplin. Für praktische Übungen gibt es dann manchmal doch Präsenztermine.

Eine Verbindung von Ausbildung und Studium stellt ein duales Studium dar, Agrarwissenschaften kann auch so studiert werden.


4. Wo kann Agrarwissenschaften studiert werden?

Du kannst Agrarwissenschaften an vielen Hochschulen in Deutschland studieren. Das Studienangebot ist recht groß. Insgesamt kann Agrarwissenschaften in 16 Städten studiert werden.


5. Was kostet ein Agrarwissenschaften-Studium und wie finanziere ich es?

Was das Studentenleben kostet

Während eines Agrarwissenschaften-Studiums brauchst du eine finanzielle Grundlage für eine Unterkunft am Studienort, für Nahrung, Kleidung, Fahrtkosten, Telefon und Internet sowie Bücher und Arbeitshefte. Je nach Ort und eigener Sparsamkeit liegen die monatlichen Ausgaben – wenn nicht bei den Eltern gewohnt wird – zwischen 748 € und über 1.851 €. Im Durchschnitt geben Studierende inzwischen knapp 950 € im Monat aus.

Der Hauptkostenpunkt ist in der Regel die Miete. Anhaltspunkte zur Höhe im Artikel Mieten für ein WG-Zimmer.

Und wie bezahle ich das alles?

Für alle, die mit knapp 20 ein Studium beginnen, dürfte der gerade angesprochene Studienfinanzierungs-Check gar nicht nötig sein. Für sie sind meist die Eltern die erste Finanzquelle – Details dazu im Artikel Unterhalt von den Eltern.

Haben die Eltern wenig Einkommen, springt das Studenten-BAföG ein. Für einige kann auch ein Stipendium in Frage kommen.

Ansonsten jobbt die große Mehrheit der Studierende noch neben dem Studium.

Weitere Möglichkeiten der Studienfinanzierung findest du in unserer Übersicht Geld für das Studium. Oder nutze den Studienfinanzierungs-Check – dann weißt du schneller, was überhaupt für dich in Frage kommt.


6. Welche Berufe kann ich mit einem Agrarwissenschaften Studium ausüben?

Mit dem Abschluss in der Tasche stehen dir abhängig von deiner Spezialisierung alle Türen im Bereich der Landwirtschaft offen. Viele Absolvent:innen entscheiden sich nach dem Studium für den Betrieb eines eigenen Hofes unter Anwendung der erlernten Techniken und Strategien. Darüber hinaus kannst du im Agrarbereich aber auch im Gartenbau oder in beratender Funktion für andere Landwirtschaftsbetriebe tätig werden. Daneben bietet dir auch die Wirtschaft zahlreiche Optionen.

Sowohl im Bereich des Handels und des Abfallmanagements bis hin zu Umweltunternehmen sowie Bio- und Gentechnikunternehmen werden studierte Agrarwissenschaftler:innen dringend gesucht. Alternativ kannst du jedoch auch in Fachorganisationen, NGOs oder Ministerien sowie Behörden in entsprechenden Fachbereichen tätig werden. Selbstverständlich kannst du auch an der Universität bleiben und dich der Agrarforschung bzw. der Lehre widmen.

Glänzende Aussichten in der modernen Landwirtschaft

Die Aussichten für studierte Agrarwissenschaftler:innen könnten derzeit kaum besser sein. Insbesondere vor dem Hintergrund des Klimawandels und der Transformation der Landwirtschaft zu einem nachhaltigen Ressourcenmanagement steigt die Nachfrage nach Expertinnen und Experten, die Landwirtschaft multidisziplinär denken.

Allem voran steht die Herausforderung die nachhaltige und ökologische Landwirtschaft durch moderne Technologien und Prozesse mit dem stetig steigenden Bedarf nach hochwertigen Nahrungsmitteln für eine steigende Weltbevölkerung unter einen Hut zu bringen.

Auch im Energiesektor stehen die Ampeln für Expertinnen und Experten, die sich mit Themen wie ökologischer Kreislaufwirtschaft auf Basis der Landwirtschaft auskennen, auf grün. Das Studium der Agrarwissenschaften ist damit definitiv ein Studiengang der Zukunft, der Hand und Fuß hat.

Ökologische Landwirtschaft Job

Hat man als Landwirt:in Vorteile, wenn man Landwirtschaft studiert hat? Für Marie aus Lüdenscheid ist es vor allem das theoretische Wissen aus dem Studium, von dem sie heute profitiert. Zusätzlich brauche es allerdings trotzdem noch Praxiserfahrung, meint Marie, die an ihr Bachelorstudium „Ökologische Landwirtschaft“ an der Universität Kassel/Witzenhausen gleich noch ein 5-monatiges Praktikum anknüpfte – um bestmöglich vorbereitet zu sein, um gemeinsam mit ihrem Studienkollegen und Lebenspartner Lewis einen eigenen Betrieb auf dem elterlichen Hof zu gründen.

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