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Anders als früher
Psychologische Psychotherapie studieren

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26.05.2023
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Wer früher geplant hatte, Psychotherapeut:in zu werden, hatte einige Hürden und viele Jahre harter Arbeit vor sich bis zum ersehnten Abschluss. Da der Arbeitsaufwand, die Kosten und Dauer vielen ein Dorn im Auge war, wurde das Psychologie-Studium und die Ausbildung zur Psychotherapeutin oder zum Psychotherapeuten reformiert. Zumindest die Approbation gibt es nun schneller.

1. Kurz & knapp

Das Bachelor-Studium hat eine Regelstudienzeit von 6 Semestern (180 CP) und endet mit dem Abschluss Bachelor of Science (B.Sc.), während der Master of Science (M.Sc.) 4 Semester (120 CP) Regelstudienzeit beansprucht. Dabei startest du in der Regel mit einem polyvalenten Psychologie-Bachelor, um dann im Master schon im Name des Studiengangs Psychotherapie zu studieren.

Um tatsächlich auch selbständig und mit Kassenzulassung arbeiten zu können, sind nach in der Regel 5 Jahren Studium und Approbation noch fünf Jahre Praxis und Fortbildung „on the Job“ nötig. Danach – in der Regel also nach 10 Jahren – bist du Fachpsychotherapeut:in. Wer noch im alten System angefangen hat, kann die Approbation nicht direkt nach dem Studium erhalten, sondern erst nach weiteren mind. 3 Jahren Ausbildung (gelegentlich noch als postgradualer Staatsexamen-Studiengang an Universitäten möglich).

Als polyvalente Psychologie werden die ab 2020 konzipierten Psychologie-Studiengänge bezeichnet, die den neuen Ausbildungsweg zur/zum Psychotherapeut:in ermöglichen. Auf einen polyvalenten Psychologie-Bachelor folgt dann in der Regel ein Master in psychologischer Psychotherapie.

Das kommt auf die von dir belegten Module an. Erkundige dich an deiner Uni, ob und unter welchen Randbedingungen bzw. mittels welcher zusätzlicher Kurse das möglich ist.


2. Ein wenig Hintergrund zur Reform des Psychotherapeutengesetzes 2020

Der damalige Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) machte sich für eine Ausbildungsreform stark, der schließlich sowohl Bundestag als auch Bundesrat 2019 zustimmten. Damit wurde der Weg zum Beruf „Psychotherapeut:in“ verändert, insbesondere wird die Approbation schneller erreicht und der Abschnitt nach dem Studium sollte nicht mehr aus eigener Tasche bezahlt werden müssen.

Das alte Psychotherapeutengesetz von 1999 regelte bis 2020 nicht nur, wie der Beruf eines / einer Psychotherapeut:in ausgeübt werden durfte, sondern auch, wie dessen Ausbildung aussah. So begann der berufliche Werdegang mit einem Medizin- oder Psychologiestudium mit Bachelor und Master. Für Kinder- und Jugendpsychotherapeut:innen waren alternativ auch Erziehungswissenschaften, Pädagogik, Sozialpädagogik oder Soziale Arbeit möglich. Danach folgten drei bis fünf Jahre Ausbildung zum / zur Psychotherapeut:in für Kinder oder Erwachsene und in der Regel mit einem bestimmten Schwerpunkt. Diese Ausbildung kostet über die drei Jahre verteilt meist mehr als 20.000 €. Somit war die Mindestdauer bis zur Ausübung des Berufes acht Jahre.

Das ab 2020 realisierte Modell der Deutschen Gesellschaft für Psychologie sieht wie folgt aus: Nach drei Jahren Regelstudienzeit des Bachelorstudienganges der Psychotherapie oder auch „polyvalenten Psychologie“-Studiums folgen noch zwei Jahre bis zum Masterabschluss in „Klinischer Psychologie und Psychotherapie“. Im Gegensatz zum bisherigen Verlauf von mindestens acht Jahren wirst du bereits nach diesen fünf Jahren Regelstudienzeit zum Staatsexamen zugelassen und kannst die Approbation erlangen. Um dann als praktizierende:r Psychotherapeut:in selbst mit gesetzlichen Krankenkassen abrechnen zu können, benötigst du allerdings weiterhin eine Weiterbildung, um deine „Fachkunde“ nachzuweisen. Diese dauert grundsätzlich 5 Jahre (in Teilzeit auch länger), soll aber im Gegensatz zu bisher nicht mehr zu Lasten deines Geldbeutels gehen.

Was bedeutet „mit gesetzlichen Krankenkassen abrechnen“ zu dürfen?
Kurz gesagt darfst du als praktizierende:r Psychotherapeut:in dann Kassenpatient:innen therapieren, ohne dass sie das aus ihrer eigenen Tasche zahlen müssen. Das übernimmt dann die Krankenkasse. Auch private Krankenversicherungen bezahlen in der Regel nur unter der Voraussetzung der nachgewiesenen Fachkunde, du kommst also auch nicht um diese Hürde herum! Natürlich steht es dir frei, deine Leistungen privatwirtschaftlich anzubieten, beispielsweise als Coach oder ähnliches.

Kritik

Die Reaktionen auf die Reform sind übrigens durchaus gespalten. Die Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK) bewertete die Ausbildungsreform und damit einhergehende Gesetzesänderung positiv, da durch die entfallende Ausbildung Last von den Schultern der Hochschulabsoltvent:innen genommen wird. Laut Ärzteblatt kritisierte die Bundesärztekammer (BÄK) und der Spitzenverband Fachärzte Deutschlands (SpiFa) die Reform stark und forderten bis zuletzt Nachbesserungen, wonach das Gesetz problematische Änderungen für Patient:innen mit sich bringe, da keine Klarheit über die Kompetenzen der je praktizierenden Psychotherapeut:innen bestünde und die Berufsbezeichnungen eindeutiger getrennt werden müssten. Und wie so oft: Die Bezahlung während der Weiterbildungszeit fällt offenbar in Teilen deutlich schlechter aus, als von vielen gefordert.


3. Das Studium Psychologische Psychotherapie

Die genaue Aufstellung, Auswahl und Einteilung von Modulen und Themen werden vom jeweiligen Lehrstuhl der Universität entschieden und können variieren. Allerdings werden dir wohl überall unter anderem folgende Module im Bachelor begegnen:

  • Methodenmodule (Statistik, Quantitative Module, Empirie)

  • Allgemeine Psychologie

  • Klinische Psychologie

  • Pädagogische Psychologie

  • Sozialpsychologie

Neben den (bisher) wenigen schon im Namen auf das Ziel Psychotherapie ausgerichtete Bachelor-Studiengängen gibt es hauptsächlich die polyvalenten Psychologie-Bachelor, bei denen Psychotherapie eines von mehreren möglichen Zielen ist. Bei diesen musst du möglicherweise darauf achten, die richtigen Module zu kombinieren. Manche Universität hat parallel auch noch einen Psychologie-Bachelor im Angebot, der überhaupt nicht für das Ziel Psychotherapie geeignet ist. Also Vorsicht!

Im Master spezialisierst du dich immer mehr in Richtung Psychotherapie und kannst dort schon Vertiefungen wählen. Bereiche, die im Master behandelt werden, können sein:

  • Störungs- und Verfahrenslehre

  • Angewandten Psychotherapie

  • Dokumentation & Evaluation Psychotherapie-Behandlungen

  • Psychologische Diagnostik und Begutachtung

  • Selbstreflexion

Dazu kommen berufsqualifizierende Tätigkeiten und Praktika in größerem Umfang. Dabei wird in der Regel noch keine selbstständige Arbeit an Patient:innen erwartet, sondern beispielsweise Psychotherapeut:innen bei ihrer Arbeit begleitet. Abgeschlossen wird das Studium in der Regel mit der Masterarbeit.

Ich studiere bereits den „alten“ Bachelor oder Master Psychologie mit dem Ziel Psychotherapie, verändert sich etwas für mich?

Wenn du vor dem Wintersemester 2020/21 angefangen hast, Psychologie zu studieren, studierst du noch nach der alten Fassung des Ausbildungskonzeptes und musst somit erst dein Masterstudium beenden, um danach eine dreijährige Ausbildung zu absolvieren. Die einzige für dich relevante Veränderung ist, dass du deine Psychotherapie-Ausbildung, die nach deinem Studium noch ansteht, bis zum 1. September 2032 (in Härtefällen bis 2035) erfolgreich abgeschlossen haben musst. Ein Wechsel in die neue Fassung der Ausbildung bzw. des Studiums der Polyvalenten Psychologie ist teilweise möglich und hängt von deiner Hochschule oder sogar von deinen belegten Kursen ab. Es ergeben sich folgende Möglichkeiten, die relevant sein könnten

  • Wechsel innerhalb des Bachelorstudiums

  • Wechsel zwischen Bachelor- und Masterstudium

  • Wechsel innerhalb des Masterstudiums

Was und wie das an einer Universität möglich ist, musst du vor Ort erfragen, es gibt da keine allgemeingültige Lösung. Es kann auch sein, dass du zu weit fortgeschritten bist und deine Uni dir kein Angebot mehr machen kann, noch in den neuen Weg zu wechseln.


4. Dauer, Studienabschlüsse und Formen des Psychotherapie-Studiums

Studiendauer Psychologische Psychotherapie

Psychologische Psychotherapie wird vor allem als Masterstudiengang angeboten. Der Master of Science kann in 4 Semestern abgeschlossen werden, wobei 120 Credits erbracht werden müssen.

Dazu passende Bachelor-Studiengänge sind fast ausschließlich polyvalente Psychologie-Bachelor – siehe bitte dort. Schon als Bachelor wird Psychologische Psychotherapie bisher sehr selten angeboten.

In unseren Studienfachlisten aufgeführt sind (teilweise) auch noch die postgradualen universitären Ausbildungen, die eine der Wege nach dem alten Modell sind, um zum Ziel Psychotherapeut:in zu gelangen. Deren Studiendauer beträgt drei Jahre – nach erfolgreichem Abschluss passender (nach altem Psychotherapeutengesetz) Bachelor-Master-Kombis in Psychologie. Sie werden vermutlich in den nächsten Jahren auslaufen, spätestens Anfang der 30er-Jahre.

Psychologische Psychotherapie: Studiendauer (Regelstudienzeit)
Master2 - 4 Semester
Master (Teilzeit)7 Semester
Ausbildung (postgradual)6 Semester
Ausbildung (postgradual), Teilzeit10 Semester

Studienformen des Psychologische Psychotherapie-Studiums

Die klassische Form des Psychologische Psychotherapie-Studiums ist das Vollzeit-Präsenzstudium. Man studiert Vollzeit an einer Universität, an der man praktisch täglich zu Veranstaltungen (Vorlesungen, Übungen, Tutorien etc.) geht und wo auch die Prüfungen stattfinden. Vollzeit bedeutet grob 40 Stunden / Woche, wobei in der Realität meist Phasen mit weniger Zeitaufwand anderen (vor allem vor größeren Prüfungen) gegenüberstehen, in denen evt. auch mehr Zeit pro Woche mit dem Studium verbracht wird.

Daneben gibt es Studienangebote in Teilzeit, d.h. das Studium ist dabei so organisiert, dass man mit geringerem Zeitaufwand pro Woche, aber entsprechend längerer Studienzeit zum Studienabschluss kommen kann.

Psychologische Psychotherapie kann berufsbegleitend studiert werden. Das kann sinnvoll sein, wenn du eine Ausbildung schon hinter dir hast und – vielleicht sogar mit Unterstützung des Arbeitgebers – deine Kenntnisse ausbauen willst.

Eine Verbindung von Ausbildung und Studium stellt ein duales Studium dar, Psychologische Psychotherapie (evt. allerdings ohne Ziel selbständige:r Psychotherapeut:in) kann auch so studiert werden.


5. Was kostet ein Psychologische Psychotherapie-Studium 2023?

Lebenshaltungskosten insgesamt

Während eines Psychologische Psychotherapie-Studiums brauchst du eine finanzielle Grundlage für eine Unterkunft am Studienort, für Nahrung, Kleidung, Fahrtkosten, Telefon und Internet sowie Bücher und Arbeitshefte. Je nach Ort und eigener Sparsamkeit liegen die monatlichen Ausgaben zwischen 748 € und über 1.851 €. Im Durchschnitt geben Studierende inzwischen knapp 950 € im Monat für Studienkosten aus.

München ist Spitzenreiter, was die Mieten und die Lebenshaltungskosten an sich angeht, aber auch Berlin, Frankfurt/Main, Hamburg und Köln liegen deutlich über dem Durchschnitt. Günstiger lebt es sich in kleineren Städten abseits der Metropolen, insbesondere in den neuen Bundesländern.

Macht am meisten aus: Miete

Die Mieten für ein WG-Zimmer liegen je nach Stadt zwischen 253 Euro und 720 Euro (Werte von 2023 via wg-gesucht.de). Andere Wohnformen können billiger sein (günstige Wohnheimzimmer), aber auch teurer (eigene Wohnung, teure Studierenden-Appartments mit All-inclusive-Service).

Gerade durch die weiterhin hohen Energiekosten sollten die Nebenkosten bedacht werden. Wenig Kaltmiete aber sehr hohe Nebenkosten (schlimmstenfalls als überraschende Nachzahlungsforderung) helfen auch nicht wirklich …

Kosten je nach Ort und persönlicher Situation

Für das Studium ist halbjährlich noch ein Semesterbeitrag zu zahlen. Damit werden bspw. günstigere Mensapreise ermöglicht. In vielen Studienstädten ist ein Semesterticket für den öffentlichen Nahverkehr eingeschlossen, was zwar den Semesterbeitrag erhöht, aber deutlich günstiger als andere Dauerkarten für den jeweiligen Verkehrsverbund ist.

Mit Einführung des Deutschlandtickets („49-Euro-Ticket“) gibt es für Studierende mit Semesterticket aktuell noch Übergangsregelungen. Möglicherweise gibt es ab Wintersemester 23/24 oder Sommersemester auch ein vergünstigtes Studierenden-Deutschlandticket. An einigen größeren Unis gibt es übrigens auch studentische Fahrradwerkstätten.

Kosten für eine Krankenversicherung sind zu berücksichtigen, wenn eine Familienversicherung über die Eltern nicht mehr möglich ist.

Muss ich für ein Psychologische Psychotherapie-Studium Studiengebühren zahlen?

Psychologische Psychotherapie wird häufig an privaten Hochschulen angeboten. Dort werden Studiengebühren erhoben. Die Höhe variiert je nach konkretem Studienangebot und Hochschule.

An staatlichen Hochschulen können Bachelor und konsekutive Master dagegen im Normalfall ohne Studiengebühren absolviert werden.


6. Wie kann ich mein Psychologische Psychotherapie-Studium bezahlen?

Geld von den Eltern

Eine Aufgabe deiner Eltern – und das ist sogar im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB § 1610) explizit geregelt – ist es, dir eine angemessene Berufsausbildung zu ermöglichen. Dazu zählt auch, dir im Studium finanziell oder mit Kost und Logis unter die Arme zu greifen. Die Entscheidung, ob es ein Studium sein soll und welche Fachrichtung, liegt primär in deiner Hand, so dein Schulabschluss dir diesen Weg ermöglicht. Der Staat unterstützt deine Eltern u.a. mit Kindergeld, das im Ausnahmefall auch direkt an dich ausgezahlt werden kann.


BAföG beantragen: Staatliche Förderung, zur Hälfte geschenkt!

BAföG für Studierende soll einspringen, wenn deine Eltern – aus Sicht des Gesetzes – zu wenig Einkommen haben, um ausreichend Unterhalt für das Studium zu leisten.

Die Verbesserungen beim BAföG seit Wintersemester 2022/2023 führen dazu, dass ein Antrag viel eher lohnt als bisher. So wurde der Freibetrag auf das Elterneinkommen um 20,75 Prozent erhöht, die Bedarfssätze um 5,75 Prozent (letzteres ist leider das schwächste Detail). Vor allem steigt die Altersgrenze auf 45 Jahre und die Vermögensgrenze für alle, die schon 30 Jahre alt sind, auf 45.000 € (für alle unter 30 immerhin noch auf 15.000 €).

Es ist zu hoffen, dass es zum Wintersemester 2023/2024 erneut eine BAföG-Erhöhung gibt. Sicher ist das aber leider noch nicht.

Die BAföG-Rückzahlung ist auf 10.010 € begrenzt, beginnt erst Jahre später und nur, wenn ausreichend verdient wird. Hast du bereits eine Ausbildung gemacht und danach mehrere Jahre gearbeitet sowie in wenigen anderen Ausnahmefällen könnte es sogar elternunabhängiges BAföG für dich geben. Das gilt auch, wenn du bei Studienbeginn schon 30 Jahre oder älter bist.


Stipendien für das Psychologische Psychotherapie-Studium

Stipendien stehen einer viel kleineren Gruppe zur Verfügung als BAföG. Größter Vorteil eines Stipendiums: Die erhaltene Förderung ist geschenkt. Dazu kommt oft eine ideelle Förderung. Die großen Studienförderwerke vergeben Stipendien nach den BAföG-Regeln (also abhängig vom Einkommen der Eltern). Hinzu kommen 300 Euro „Büchergeld“ im Monat für alle. Das Bewerbungsverfahren beginnt in der Regel ein halbes Jahr zuvor.

Für Auslandsaufenthalte im Studium kann es Förderung in Form von ERASMUS-Stipendien geben oder über den DAAD.


Jobben als Werkstudent / Minijob / Selbständig sein

Die meisten Studierenden jobben zumindest zeitweise während des Studiums, oft als Mini-Jobber oder als WerkstudentIn. Während der Vorlesungszeit darf die Arbeitszeit 20 Wochenstunden nicht überschreiten.

Eine Anrechnung auf das BAföG erfolgt, wenn dein durchschnittlicher Verdienst über 520 Euro im Monat liegt (seit Oktober 2022). Entscheidend ist im Unterschied zur Steuer nicht das Kalenderjahr, sondern der Bewilligungszeitraum des BAföG.


Staatlicher Bildungskredit und weitere Möglichkeiten

Für Studierende in höheren Semestern oder im Master gibt es den staatlichen Bildungskredit mit günstigen Zinsen und einer Auszahlung von bis zu 300 Euro / Monat für höchstens zwei Jahre.

Ein Studienkredit (oder ein Bildungsfonds) ist dagegen nur als letzte Möglichkeit in Betracht zu ziehen, wenn die günstigeren Möglichkeiten nicht reichen oder bspw. am Studienende eine Konzentration auf das Studium ohne Jobben möglich sein soll.

Wenn du schon in den letzten Semestern des Studiums angelangt bist, kann u.U. – gerade in sozialen Notlagen – auch ein Studienabschlussdarlehen oder Überbrückungsdarlehen in Frage kommen. Scheue dich nicht, dich zu erkundigen und – wenn für dich möglich – ein solches in Anspruch zu nehmen. Die Konditionen sind deutlich besser als bei Bildungskredit oder gar Studienkrediten!


7. Berufsaussichten

Mit einem Studium Psychologische Psychotherapie geht es im Grunde fast ausschließlich um den Weg zur Psychotherapeut:in. Mit dem 2020 eingeführten neuen Weg hast du mit dem passenden Bachelor/Master-Studium schon viel geschafft, denn du kannst direkt danach die Approbation beantragen. Um dann selbständig als Psychotherapeut:in zu arbeiten, die/der direkt auch bei gesetzlichen Krankenkassen abrechnen kann, ist aber auch im neuen Modell noch weitere Zeit erforderlich: Die „Fachkunde“ gemäß dem neuen Psychotherapeutengesetz muss im Anschluss an die Approbation im Rahmen einer fünfjährigen Weiterbildung und einer finanzierten Berufstätigkeit erworben werden. Aber eben immerhin im Rahmen „einer finanzierten Berufstätigkeit“ und nicht wie früher im Rahmen einer oft selbst zu bezahlenden Ausbildung.

Der Bedarf an Psychotherapeut:innen wird in den kommenden Jahren nicht sinken. Hat schon die Corona-Pandemie die psychische Gesundheit vieler erschüttert und wird ob der zeitweisen Schulschließungen auch später noch Folgen zeigen, sind der Krieg in der Ukraine und seine Folgen (teurere Energie, hohe Inflation) sicher nichts, was die Psyche entlasten würde.


8. Gehalt von Absolvent:innen der Psychologischen Psychotherapie

Wegen des neuen Modells und da die Gehaltszahlen teilweise den gesamten Bereich Psychologie/Pädagogik im Schnitt abbilden, sind sie nur eine sehr grobe Orientierung!

Gehalt in € Uni Master/Diplom
32.600
Einstieg
53.126
5 Jahre
67.858
10 Jahre
Ø Fachgruppe Psychologie; Befragung: DZHW.

Das Einstiegsgehalt liegt bei über 32.600 €, die Angabe bezieht sich auf Absolvent:innen aus den Bereichen Psychologie und Pädagogik.

Fünf Jahre nach Abschluss legt das Jahresgehalt auf 53.126 € zu (hier Zahlen nur für Psychologie). 10 Jahre nach Abschluss liegt es bei 67.858 €.

Quelle: Absolventenbefragungen des DZHW. Alle Gehälter für Vollzeitbeschäftigte inkl. Zuschläge, auf Hunderter gerundet. Einstiegsgehalt Stand 2013. Gehalt nach 5 Jahren Stand 2014. Gehalt nach 10 Jahren Stand 2015. Zuschläge für 5/10-Jahre selbst geschätzt.


Weitere Informationen

Studienangebote Psychologische Psychotherapie finden

Informationen bei anderen





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