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Hamburger Koalitionsverhandlungen: Auch nachgelagerte Studiengebühren sind Studiengebühren
Gestern Abend haben sich CDU und GAL offenbar auf ein neues Studiengebühren-Modell geeinigt. Wenn die Koalition tatsächlich zustande kommt (zur Zeit sieht alles danach aus), würden demnach die Gebühren nicht mehr während des Studiums zu zahlen sein, sondern danach. Die Höhe wird auf 375 Euro pro Semester gesenkt, die Rückzahlung erfolgt erst, wenn das Jahreseinkommen 30.000 Euro übersteigt. Die Änderung soll zum WiSe 2008/2009 greifen. Mehr Details sind bisher nicht bekannt.
Bisherige Kommentare
1. gastinin kommentierte am 08.04.2008 um 21:26:27 Uhr
war mal wieder klar
1000 euro zum leben heisst knapp an der pfändungsgrenze, sollen sie doch pfänden kommen nach dem studium, ich warte drauf! die 10 euro drück ich gern ab. die meisten sitzen nach dem studium eh irgendwo in billigjobs rum bis sie meist nach vielen jahren was festes haben und dann aber noch abzwacken wollen, ich habe in meiner firma einen doktor in medizin der nichts findet und das mit einem 1,2er abschluss der jetzt teller abwaschen geht über zeitarbeit für 800 euro netto. und haben auch schon einen gehabt der rechtsanwalt war der kellnern musste nach dem studium. und das für einen hungerlohn, wovon wollen die die dann geld zurückholen? blödsinn, und die armen studenten mit armen eltern verschulden sich trotzdem. armes deutschland! und dann sollen wir kinder kriegen, wovon träumt ihr eigentlich?!!!
2. *Soey* kommentierte am 09.04.2008 um 15:31:57 Uhr
Verar***ung
Super Kompromiss, wirklich. Wie ihr schon so schön geschrieben habt, drückt man uns damit ein Darlehen auf, was viele sicherlich - ich z.b. - gar nicht wollen. Ich wollte auf keinen Fall verschuldet aus dem Studium kommen.
30.000 brutto ist ja heutzutage auch nicht wirklich viel. Zumal wir während des Studiums schon kein Geld haben und danach dann auch wieder nicht.
Das ist wirklich eine große Enttäuschung.
3. Verwunderte kommentierte am 10.04.2008 um 17:31:43 Uhr
So oder so
Es bleibt also dabei, daß weiterhin für das Studium von den Studenten gezahlt werden muß. Nur weil man dem Kind einen anderen Namen gibt, wird es dadurch nicht wirklich besser. Zu dem BAFÖG, das ja ebenfalls nach dem Studium zurück gezahlt werden muß, kommen dann also auch noch die Studiengebühren.
Das Ganze hat in meinen Augen nur den einen Vorteil, daß von der schon knappen Zeit bei den verkürzten Studiengängen heut zu Tage, nicht mehr auch noch die Zeit zum Arbeiten abgezogen werden müsste. Meine Tochter fragte mich kürzlich, wann sie neben Studium, der Selbststudienzeit und dem Studentenjob überhaupt noch schlafen solle...
4. Onkel kommentierte am 16.04.2008 um 09:14:12 Uhr
Studis mit Behinderung und Kind zahlen drauf
Die Grün-schwarzen Studiengebührenpläne heißen konkret: Die Masse der Studis (einschl. der Söhne und Töchter der Elbchaussee9 sparen 125€ im Semester. Damit die Summe gleich bleibt, werden Studis mit Behinderung, Kindern und in extremen Notlagen jetzt erstmals zur Kasse gebeten (auch für die längere Studienzeit, die sie meistens brauchen..). Die alte Regelung hatte recht gute Befreiungsregeln für diese Gruppen. Erstaunlich, dass der ASTA der Hamburger Uni diese unsoziale Vorgehensweise auch noch begrüßt. Grün+Schwarz=Unsozial.
Gruß aus HH
5. TonyC kommentierte am 17.04.2008 um 14:12:39 Uhr
stop
also ich freue mich ersteinmal KEINE studiengebühren mehr bezahlen zu müssen. es ist eine unglaubliche belastung während des studiums und bereitet mir seit monaten schlaflose nächte. ich bin den grünen dankbar die jetzige regelung durchgesetzt zu haben, so dass ich mich wieder auf das wesentlcihe konzentrieren kann und wieder ZEIT habe zu studieren.
alles andere ist wieder einmal typisch.....natürlich wären keine studiengebühren schön.....doch wir haben jetzt einen KOMPROMISS. dies ist ein elementarer bestandteil unserer politik.
6. Oli (Studis Online) kommentierte am 17.04.2008 um 15:07:56 Uhr
@TonyC
Ich weiss nicht, warum Dich das nun so sehr entlastet. Auch bisher konntest Du bei Aufnahme eines Studienbeitragsdarlehen die Zahlung der Gebühren auf nach das Studium verschieben. Natürlich ist ein Kompromiss nie vollkommen zufrieden stellend. Aber wenn eine Partei "Studiengebühren abschaffen" als Ziel setzt, ist das nicht gerade ein guter Kompromiss. Vor allem, da zukünftig sogar mehr Studierende Gebühren zahlen müssen (wenn auch jeder Einzelne weniger). Das hat "onkel" ja auch schon gut kommentiert.
7. WitchCraft54 kommentierte am 17.04.2008 um 15:54:06 Uhr
Entlastung
@ TonyC: Natürlich ist die neue Regelung eine Entlastung für alle Studenten die während des Studiums für die Gebühren arbeiten müssen. Mal daran gedacht, dass bei einem Studienbeitragsdarlehen ein Haufen Zinsen auf dich zu kommen und du das Ganze auch zurück zahlen musst, wenn du keine 30 000 € im Jahr verdienst?
8. WitchCraft54 kommentierte am 17.04.2008 um 15:56:08 Uhr
hoppla
Mein Beitrag war natürlich an Oli (Studis Online) gerichtet.
9. Oli (Studis Online) kommentierte am 17.04.2008 um 17:48:09 Uhr
@WitchCraft54
Ausführliche Argumente, warum auch nachlaufenden Studiengebühren nicht sonderlich toll sind, findest Du hier: http://www.abs-bund.de/presse/3294.html
Bedenken sollte man auch, dass in diversen Medien das Modell als super Lösung für die Rettung der ansonsten ja schon wieder sträker unter Druck geratenen Studiengebühren gefeiert wird und damit die Gefahr besteht, dass andere Bundesländer, die bisher keine Studiengebühren erheben, auf dieselbe Idee kommen. Wie bspw. in Schleswig-Holstein die CDU wohl einen neuen Versuch starten will.
10. WitchCraft54 kommentierte am 17.04.2008 um 18:25:35 Uhr
@Oli
Ich habe nicht gesagt das nachtragende Studiengebühren ein guter Kompromiss / Lösung darstellen.
Ich kenne genug Leute die durch dieses Studiengebührendarlehn und der verbundenen (unmöglichen) Zinsgeschichte Nachts nicht mehr schlafen können und diese Leute sind natürlich erleichtert diese Sorge nicht mehr zu haben.
Trotzdessen bin ich gegen die Studiengebühren, ob nun sofort oder nachtragend.
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