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Proteste gegen Lehramtsreform in NRW: Bundesbank macht Schule
Aufruhr bei Schülern, Studierenden und Lehrern in Nordrhein-Westfalen. Nach Einführung eines Schulfachs „Wirtschaft“ will die Landesregierung nun auch das Lehramt „Sozialwissenschaften“ aus dem Verkehr ziehen. Gegner warnen vor der Abwicklung politischer Bildung und einer Übermacht des Ökonomischen. Die Wissenschaft belegt den Trend.
Bisherige Kommentare
1. Referendarwin kommentierte am 10.02.2021 um 19:33:33 Uhr
Richtig so
Ich kann die Marginalisierung der Soziologie nur unterstützen, an Soziologen herrscht in Deutschland weithin kein Mangel, dafür mangelt es um so mehr an Menschen, die wirtschaftlich denken können und Unternehmen gründen möchten. Jedes neu gegründete Unternehmen ist ein Pflänzchen, welches zwar verdorren kann aber zumindest auch die Chance hat, zu einem starken Baum zu wachsen, der diese Gesellschaft mittragen kann. Soziologen sorgen in den allermeisten Fällen nur für sich stapelnde Hausarbeiten, die "schockierende Verhältnisse" aufdecken, die aber außer der Ergatterung einer Note für den Studi keinen wirklich Nutzen für die Gesellschaft haben.
2. artefaktum kommentierte am 11.02.2021 um 10:06:14 Uhr
@Referendarwin
Die Ideologie, die dein Beitrag hier zeigt, repräsentiert genau das Problem, das in diesem Artikel angesprochen wird.
4. Wolfgang Waldner kommentierte am 11.02.2021 um 10:13:57 Uhr
Wirtschaft wäre schon wichtiger
Welcher Schüler weiß denn, wie es zur Weltwirtschaftskrise ab 1929 oder zur Massenarbeitslosigkeit ab 1980 gekommen ist? Welcher Schüler kennt Keynes oder den Neoliberalismus und den Grund für den Streit zwischen diesen Positionen? Welcher Schüler kann aufzeigen, warum die sogenannten Wirtschaftsweisen nur Interessenpropaganda betreiben? Welcher Schüler kann begründen, warum eine Altersvorsorge durch die angebliche Kapitaldeckung nicht für eine Mehrheit der Rentner funktionieren kann, aber trotzdem von einer einflussreichen Minderheit gefordert wird? Welcher Schüler kennt den Unterschied zwischen einzelwirtschaftlichem und gesamtwirtschaftlichem Denken?
Es liegt mit diesem Fach Wirtschaft an den Schülern selbst, für die notwendigen Fragen und Inhalte zu sorgen und dabei zu verhindern, dass in diesem Fach die falschen Lehren verbreitet werden. Aber es braucht dieses Fach schon an den Schulen, weil ohne ein Verständnis für ökonomische Probleme halt über Politik oder Geschichte nicht weiter sinnvoll geredet werden kann und die VWL an den Universitäten völlig korrumpiert ist.
5. Taylor23 kommentierte am 11.02.2021 um 17:17:47 Uhr
Replik an Wolfgang Waldner
Mein lieber Wolfgang, Schüler sollen mehr über ökonomische Zusammenhänge lernen, um deine Gedanken als das zu entlarven, was sie sind: als leere Phrasen, die von der politischen Linken und nicht von Wissenschaftlern vertreten werden.
Schüler sollen lernen, dass Neoliberalismus in erster Linie ein politischer Kampfbegriff der Linken ist und keine einheitliche, wirtschaftspolitische Denkschule. Dahinter verbergen sich viele verschiedene ökonomische und politische Konzepte.
Schüler sollen lernen, dass traditionell der Vertreter der Gewerkschaften im Sachverständigenrat für Wirtschaftsfragen derjenige mit der geringsten Forschungsreputation ist. Wenn er von dem Konsens der anderen abweicht, dann nur, um seine Gönner zufrieden zu stellen.
Schüler sollen lernen, dass auch viele Staaten mit ausgeprägter staatlicher Vorsorge - Schweden und Norwegen - Staatfonds betreiben, der an Kapitalmärkten investiert und mit den Gewinnen die Renten ihrer Bürger aufstocken.
Schüler sollen lernen, dass der ROI eines MSCI World-Fonds historisch etwa doppelt so hoch war wie die Rendite der Beiträge für die gesetzliche Rentenversicherung. Nur die Linken wollen die Mehrheit der Bürger von einer Methode zur Vermögensvermehrung, deren Sicherheit und Ertragskraft empirisch sehr gut belegt ist, ausschließen.
Welcher Schüler weiß schon, dass viele Theorien in der Soziologie keine wissenschaftlich bestätigten Hypothesen sind, sondern eher nett ausformulierte Ideen? In den Wirtschaftswissenschaften spielen Experimente und aufwändige statistische Analysen eine deutlich wichtigere Rolle als in den Blabla-Wissenschaften. Wir beide wissen das, aber die Schülerschaft nicht.
6. Oli (Studis Online) kommentierte am 12.02.2021 um 08:34:13 Uhr
Menschliches Verhalten ist unberechenbar
Und genau deswegen hilft es nicht, wenn die Wirtschaftswissenschaften alles zu berechnen versuchen. Der ungewisse Rest ist es, der gerade andere Herangehensweisen braucht. Und spätestens dann braucht es auch andere wissenschaftliche Disziplinen.
7. artefaktum kommentierte am 12.02.2021 um 09:16:36 Uhr
@Taylor23
>> Schüler sollen lernen, (...) << >> Schüler sollen lernen, (...) << >> Schüler sollen lernen, (...) << >> Schüler sollen lernen, (...) <<
Klingt nach ideologischer Schulung wie in der DDR. Der Neoliberalismus ist eine Ideologie unter vielen, der ganz bestimmten Interessengruppen nützt. Ein seriöser Unterricht würde das auch aufzeigen. Da kann sich dann jeder seine eigene Meinung bilden.
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