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Ländle grenzt aus: Deutlich weniger internationale Studienanfänger in Baden-Württemberg
Die Hochschulen im Südwesten verzeichnen 21,6 Prozent weniger Neueinschreibungen durch Nicht-EU-Ausländer. Schuld ist die Campusmaut für Menschen von außerhalb der Europäischen Union. Die Regierung verkauft den Schwund als Erfolg und empfiehlt ihre Reform zur Nachahmung. Schwarz-Gelb in Nordrhein-Westfalen steht schon in den Startlöchern.
Bisherige Kommentare
1. MirandaFrost kommentierte am 07.12.2017 um 17:56:40 Uhr
Eingeführte Gebühren sind noch viel zu gering!
nur die ersten beiden Absätze wegen der bekannt linkslastigen Tendenzen gelesen. Finde den Ansatz BaWüs Ausländer zur Kasse zu bitten nur folgerichtig. Die Kosten sind noch viel zu gering angesetzt, wenn ihr mich fragt. Deutsche werden schließlich auch in diversen Ländern als Ausländer zur Kasse gebeten. Wo soll das hinführen, unsere Leute zahlen für ihr Medizinstudium oder als sonstige NC-Flüchtlinge Unkosten in Rumänien und die Chinesen und Inder werden auf Kosten des deutschen Steuerzahlers durch den Bachelor und Master geleitet, um anschließend Wissen eines Industrielandes in ihr Schwellenland zu tragen oder hier unsere Gehälter zu drücken.
Meine Meinung u. die des übergangenen Großteils der Bevölkerung: Grenzen dicht. Sowohl für reiche Wirtschaftsmigranten aus Drittländern als auch für die Studierendenschaft aus China und Indien. Rund um den Campus der Uni Essen fühlt man sich aktuell schon wie in Chinatown.
2. Oli (Studis Online) kommentierte am 07.12.2017 um 18:19:36 Uhr
Noch nie darüber nachgedacht …
… dass Wissensaustausch allen Beteiligten was bringt? Davon abgesehen kann man auch hoffen, dass die ins Ausland zurückkehrenden ihre gewonnenen Kontakte zu Deutschland aufrechterhalten, was auch uns Vorteile bringen kann. Sogar finanzielle.
Und dann finde ich es auch richtig, dass nicht nur ausländische Studis reicher Eltern (denn bei Studiengebühren wird das tendenziell so sein) hierherkommen können.
3. MirandaFrost kommentierte am 07.12.2017 um 22:17:55 Uhr
gleiche Rechte für alle!
nun gut, hier herkommen kann bekanntermaßen ja jeder, unabhängig ob arm oder reich. Die armen wandern in die Sozialsysteme, die reichen in die Hochschulsysteme. So der aktuelle Trendspiegel. Folglich: egal wer kommt, der Fokus liegt auf dem eigenen Profit auf Kosten des deutschen Steuerzahlers. Der deutsche Michel kann dabei seine eigenen Kinder dank höchster Steuerlast selbst nicht mehr gebührend ausbilden lassen kann. Auch ist unser Bafög nicht einmal ansatzweise hoch genug, um den eigenen Leuten eine adäquate Bildung zu ermöglichen... Und ja, wir haben selbst noch en masse Arbeiterkinder u. Migranten der dritten oder vierten Generation, die den Aufstieg niemals geschafft haben. Für diese Leute und alle sonstigen Einheimischen, eben jene, deren Eltern einzahlten, sind unsere kostenlosen Studienplätze gedacht und für keinen sonst.
Ein Studium selbst zu finanzieren ist ohne deutsche Sprachkenntnisse zudem ohnehin nicht möglich. Die Chinesen bspw. studieren meist irgendwelche IT oder Technik-Master auf Englisch, haben wenige bis keine Deutschkenntnisse und werden von den Eltern von A bis Z bezuschusst. Auch für Deutsche ist das alleinige Finanzieren längst unmöglich. Gerade in BaWü haben wir akuten Wohnungsmangel u. horrende Mietsteigerungen. Wir brauchen auch in Anbetracht dessen keinen Zuzug mehr.
Was mich an der Thematik auch ganz besonders nervt: viele Länder verteilen reihenweise 1,0 Abschlüsse, die dem Abitur nicht gleichwertig sind, aber ohne große Komplikationen als gleichwertig anerkannt werden. Es werden Einheimischen aufgrund einer Nichtvergleichbarkeit der Bildungsabschlüsse u. einer Besserstellung schlechterer Drittlandabschlüsse zu allem Überfluss also auch noch Studienplätze weggenommen. Ich kenne bspw. nur Bulgaren mit 1,0, auch Albanien entsendet aktuell viele 1,0er. Eine wohnt gerade nebenan. Studienziel: Sprachkurs und dann Medizin. Wie grotesk das Ganze ist, merkt man, wenn man bedenkt, dass unsere NC-Flüchtlinge sich für horrende Summen in Ungarn, Rumänien oder Bulgarien zu Medizinern ausbilden lassen. 1,0 bekommt man je nach Schulform nicht mal eben so. Gerade über den zweiten Bildungsweg sind derartige Noten kaum erreichbar.
Ich fordere folglich im Gegenzug: für jeden Ausländer (nicht nur EU-Ausland, auch Bulgarien, Rumänien) der bei uns studieren darf, die Gebühren- und NC-freiheit für einen Deutschen an einer jeweiligen Partnerhochschule über die gesamte Studiendauer hinweg. Auch verbiete ich mir währenddessen jegliche Form der Diskriminierung als Baizuo (weißer Gutmensch), Schweinfresser, Kartoffel oder dergleichen.
Mal sehen, wie willkommen wir im Gegenzug sind.
4. StudiInKa kommentierte am 08.12.2017 um 02:22:52 Uhr
Hat den Zweck zu dem es beschlossen wurde erfüllt
Der Rückgang war wohl allen bewusst, wenn nicht sogar bezweckt. Und das kann ich in Teilen auch gutheißen. Internationalität und Pluralität ist vor vor allem an Hochschulen wichtig, jedoch wurde das ad absurdum geführt. An meiner Uni sticht hier eine Nation besonders hervor: China. Insbesondere in den technischen Studiengängen wird das mehr als deutlich. Von manchen Studierenden ist zu hören, dass Fächer explizit gemieden werden aufgrund des hohen Anteils an Chinesen und der damit stark überfüllten Vorlesungen ("Fahrzeugtechnik", oder alles das "Fahrzeug" im Titel hat). Auch wenn man mit Besagten ein Laborpraktikum hat, kann man ganz schön alt aussehen. Die Deutschkenntnisse sind schlecht und auch Englisch wird nicht wirklich sicher beherrscht (stellt sich die Frage, wie manche überhaupt zugelassen wurden). Viel Spaß beim gemeinsamen einsamen Protokoll Schreiben. Auch wenn man mit Lehrenden spricht macht sich Resignation breit. Mündliche Prüfungen sind mühsam, eine fachliche Diskussion wie beabsichtigt findet oft nicht statt. Aufgrund des Andranges werden Prüfungen mittlerweile zum Großteil schriftlich abgehalten. Das stellt dann für jeden einen Nachteil dar. In der Prüfungsordnung im Master heißt es sinngemäß "Prüfungen finden mündlich statt, es sei denn, der Prüfungsaufwand ist nicht vertretbar". Und die "internationale Erfahrung" versuchen die Kollegen auch auf ein Minimum zu beschränken. Bei etwas über 1900 Chinesen (offizielle Statistik) bietet sich auch gut die Möglichkeit. (Zum Vergleich: knapp über 18000 Deutsche, gefolgt von 370 Türken und 349 Tunesiern letztes Semester). Auch das sonstige Verhalten einiger wirkt doch zumindest befremdlich. Jede auch noch so unnötige Folie wird abfotografiert und bei schriflichen Prüfungen scheinen viele den Instruktionen nicht Folge leisten zu wollen ("erst anfangen wenn alle eine Prüfung haben", "Aufhören wenn Zeit abgelaufen", "keine Handys"). Von dem der in Europa studieren will erwarte ich einfach, dass man sich kollegial verhält und ein Stück weit anpasst. Das alles hat auch zu einem Ungleichgewicht im Studiengang geführt. Häufig starten die erst beim Master. Mittlerweile sind dadurch mehr Studenten im Master als im Bachelor - über alle Semester aufsummiert, und das, obwohl der Master 2 Semester kürzer ist. Einen NC will man nicht einführen, da dann ironischerweise hauptsächlich der eigene Nachwuchs ausgeschlossen wird (allgemein hohe Anforderungen und damit schlechterer Schnitt). Schade ist natürlich, dass andere Nationen unter diesem Gebaren leiden. Vielleicht behilft man sich damit, die Möglichkeit einen geringen Prozentsatz unter diesen zu befreien zu nutzen. Auch verhindert das nicht, dass somit hauptsächlich besser betuchte hier studieren, unabhängig von deren Nationalität. Für mich überwiegen allerdings die Gegenargumente, auch aus meiner eigenen Erfahrung heraus. Ich halte es für inakzeptabel, dass die Lehre doch stark darunter leidet. Irgendwie zahlt man indirekt später ja doch für die Uni, nur nennt sich das dann halt Steuern. Der Rest fliegt dann wieder gen Osten und freut sich hier günstig studiert zu haben.
5. Oli (Studis Online) kommentierte am 08.12.2017 um 09:57:17 Uhr
Da wird einiger Frust zusammen gemischt …
@MirandaFrost + StudiInKa
Ihr mischt in Euren Beiträgen Dinge zusammen, die gar nichts oder nur wenig miteinander zu tun haben.
Ja, BAföG sollte höher sein, Wohnungen zahlreicher und günstiger. Das erfordert den politischen Willen, dafür Geld bereitzustellen. „Einfacher“ ist es natürlich, ein paar Ausländer mit Gebühren zu belegen, um den „deutschen Michel“ zu beruhigen. Dabei hat sich an den tatsächlich bestehenden Problemen für Studis damit so gut wie nichts gelöst.
Dass anderswo 1,0-Abis reihenweise verschenkt werden, halte ich für ein Gerücht, dass sich aus Einzelfällen speist. Und dass Du, Miranda, eine kennst, ist nun gar kein Beweis. Im Gegenteil: Da trotz Studiengebührenfreiheit schon die Lebenshaltungskosten in Deutschland für Menschen aus Bulgarien oder Rumänien kein Pappenstiel sind, dürfte vor allem sehr guten AbiturientInnen nach D kommen, da die am ehesten noch ein Stipendium erhalten. Und davon ganz abgesehen: Bei NC-belegten Fächern gibt es eine feste, geringe Zahl von Studienplätzen für BildungsausländerInnen. Auf den NC für Deutsche und Bildungsinländer hat das keine Auswirkung.
NC heißt zunächst einmal nur eine Beschränkung der Zahl an Studienplätzen. Man kann die Gesamtzahl so hoch ansetzen, dass sie für die Zahl der Bewerber aus Deutschland und der EU klar ausreicht. Für ausländische Studienbewerber gibt es dann meist eine Quote von 5% der Studienplätze. „Einen NC will man nicht einführen, da dann ironischerweise hauptsächlich der eigene Nachwuchs ausgeschlossen wird (allgemein hohe Anforderungen und damit schlechterer Schnitt)“ ist also Quatsch – das würde nur für eine Regelung gelten, dass die Mindestanforderung für den Master bspw. eine 2,0 im Bachelor wäre. Das ist aber kein NC!
Wenn sich Studierende unkooperativ verhalten, wie es von StudiInKa vielen ausländischen Studis vorgeworfen wird, ist das natürlich ein Problem. Möglicherweise braucht es da mehr adäquate Betreuung – kulturelle Unterschiede müssen erst einmal von ALLEN Beteiligten wahrgenommen werden. Und dann möglichst gemeinsam nach Lösungen gesucht werden. Mit den meisten dürften sich Lösungen finden lassen – beim Rest muss man dann auch geeignete Sanktionen einsetzen.
6. Till W. kommentierte am 08.12.2017 um 13:10:18 Uhr
Datengrundlage?
Dass es zu einem Rückgang der Anfängerzahlen kommen würde, war mit Blick auf Schweden etc. erwartbar. Auch die Größenordnung entspricht den dortigen Erfahrungen - und genau wie in Schweden ist anzunehmen, dass der Rückgang nicht dauerhaft so ausfällt. Das dazu.
Was ich nicht kapiere, ist der Absatz im hinteren Drittel, in dem über Spekulationen zu einem noch höheren Rückgang berichtet wird. Die bereits zum SoSe 2017 und früher eingeschriebenen internationalen Studierenden sind in ihren Studiengängen nicht gebührenpflichtig. Warum sollten diese abwandern? Und bei den neuen Einschreibungen sehe ich nicht, welche Fakten die Meldungen der Hochschulen noch einmal ins Negative drehen sollten.
7. Oli (Studis Online) kommentierte am 08.12.2017 um 15:02:51 Uhr
@Till W. / Datengrundlage
Du schreibst „Die bereits zum SoSe 2017 und früher eingeschriebenen internationalen Studierenden sind in ihren Studiengängen nicht gebührenpflichtig.“ – das kann ich dem Gesetz so nicht entnehmen. Insofern war ich (und der Autor des Artikels) davon ausgegangen, dass das Gesetz durchaus auch „ältere“ internationale Studis trifft.
8. deHavilland kommentierte am 08.12.2017 um 15:32:45 Uhr
Richtig so, aber:
Zunächst mal frage ich mich, wann das eigentlich progressiver Konsens wurde, dass es eine selbstverständliche Verpflichtung sei Daseinsfragen ausländischer Staatsbürger massiv zu finanzieren. Es ist wie mit der Flüchtlingsfrage: Länder wie Japan, die ca. 14 Syrer handverlesen haben, werden überhaupt nicht diskutiert - Schweden oder Deutschland, die Millionen von non-citizens in ihren Sozialsystemen haben, zerfleischen intern über die Abschiebung von Kriminellen. Nun also die Bildungspolitik.
Ich würde für einen kompletten Paradigmenwechsel plädieren und erstmal ALLES was einem nicht-Staatsbürger gewährt wird, als eine Grosszügigkeit betrachten und nicht als etwas das einfach jedem geschuldet wird. Dass man innerhalb dieser Betrachtungsweise dann auch tatsächlich grosszügig sein kann - meinetwegen. Also ein Kontingent Freiplätze, das nach Leistung oder Bedürftigkeit oder Entwicklungshilfe vergeben wird. Damit ist dann auch ganz klar dass dies ein Geschenk ist und kein Selbstbedienungsladen. Der Rest kann dann gestaffelt zahlen.
Dieser ganze quasireligiöse Kram a la "Wissensaustausch" kann gerne draussen bleiben. An den Unis wird auch extrem viel auf Halde gedacht und geschrieben. Der wirklich mehrwertige Austausch findet in ganz bestimmten Fächern statt, und meist auf einem Niveau das besagte Freiplatzkontingente locker in Anspruch nehmen kann, oder eben gleich in die USA geht. Unterbinden sollte man aber dringend das "Aufenthaltserlaubnis durch larifari Einschreibung" oder das Abgreifen von hochwertigen Ausbildungen die dann, nachdem nichtstudierte deutsche Zeitarbeiter einem das ganze haben finanzieren dürfen, sofort in Länder verlegt werden die einen bezahlen als wenn man 200.000USD in sein Medizinstudium gesteck hätte. Beides geht nur deshalb, weil manche Leute es für eine Selbstverständlichkeit halten, die Versorgung von Nicht-Staatsbürgern MASSENWEISE und ANSPRUCHSBASIERT zu betreiben.
Gerne höre ich mal SAUBERE ARGUMENTE, warum das so richtig sein soll und warum die allermeisten Länder da gar nicht dran denken - darunter auch die Länder mit den wirklichen Spitzenunis. Na? Und bitte vor dem Schreiben wirklich darüber nachdenken ob man da nicht bloss konfliktscheu der Realität nachgegeben hat weil es ja so gemütlich ist, oder ob man das ernsthaft als Prinzip vertreten will.
9. Oli (Studis Online) kommentierte am 12.12.2017 um 15:13:24 Uhr
Ausnahmen von der Studiengebührenpflicht …
Um die Diskussion zw. Till W. und mir zu einem Abschluss zu bringen: Ich hatte tatsächlich den neuen § 20 des Landeshochschulgebührengesetz übersehen, in dem geregelt ist, dass alle internationalen Studis (ebenso alle, die sonst von den Gebühren für ein Zweitstudium betroffen wären), die bereits im SoSe 2017 studiert haben, ihren Studiengang gebührenfrei zu Ende führen können.
Einen Haken gibt es dennoch: Wer im Bachelor war, der kann nicht auch noch den Master gebührenfrei machen – der zählt für das Gebührengesetz als neuer Studiengang …
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