Artikel kommentieren
Lehre für lau: Wie der Staat angehende Professoren ausbeutet
Wer Professor an einer deutschen Hochschule werden will, muss sich jahrelang ohne Bezahlung als Privatdozent durchschlagen. Günter Fröhlich von der Universität Regensburg hat gegen die Zustände vorm Bayerischen Verfassungsgerichtshof geklagt – und verloren. Im Interview mit Studis Online erklärt er, warum sein Urteil doch ein Erfolg ist.
Bisherige Kommentare
1. MIKE kommentierte am 05.12.2017 um 10:00:39 Uhr
Kurze Doppelergänzung (WWU 1988/89)
Doppelergänzung
Schwierig zu lesen, noch schwieriger zu verstehen, diese bayrische Gerichtshinweise mit den abstrus-begrifflichen Hanteleien. Aus der Erinnerung ergänze ich als Ex-Studie WWU-Münster:
Winter 88/89 war ich im Seminar Publizistikinstitut, es ging um Geschichte des dt.sprachigen Exils seit 1933. Der Dozent war extern, das merkten wir, kam einmal die Woche angereist, war exzellent vorbereitet, hatte nicht nur selbst publiziert, sondern Ahnung, kannte auch Autoren im Exil, lud am Ende im Sommer 1989 einen Altautor aus München ein, der den brilliantesten Vortrag hielt, den ich je an einer dt. Uni hörte. Der Dozent, mit dem ich bis vor etwa 10 Jahren noch Kontakt hatte, mußte sowohl Teile seines Fahrgelds als auch jeweils eine Korrekturstunde pro Studie-Referat einklagen, wie ich später erfuhr.
Der Typ wurde nie Professor, hatte sich auch nach Habilitation gleich beurlauben lassen und nie eine PD-Lehrstunde gehalten. Meiner Erinnerung nach hat er vor Jahren mal versucht, seine Jahre, die er zum Habiltitel brauchte, für die Rente an erkannt zu bekommen (so ähnlich wie in Österreich), aber das scheint nicht geklappt zu haben.
Leider hab ich keinen Kontakt mehr mit diesem Dozenten, das war auch ´n andrer Typ als die üblichen WWU-Wischiwaschilinken, vermutlich hab ich das auch deshalb noch im Gedächtnis.
Gruß, Mike, 5.12.2017
2. MirandaFrost kommentierte am 05.12.2017 um 12:50:02 Uhr
Bildung lohnt sich eben nur bedingt.
ich wünschte Deutschland würde seine eigenen Fachkräfte endlich nach Leistung & Bildung entsprechend diverser gestiegener lebenshaltungskosten vergüten. Aber nein, man denkt nicht an die eigenen Leute. Das fängt beim Studenten an, dessen Bafög, falls er denn überhaupt welches bekommt, niedriger als der Hartz-Satz der Großstädte ausfällt (In München sprechen wir aktuell von Differenzen von bis zu 400€ zwischen H4 u. Bafög Höchstsatz, wobei Letzteres auch limitiert ist u. zurückgezahlt werden muss). Das Ganze setzt sich dann beruflich fort. Mit bachelor nur eine Stelle als studentische Hilfskraft auf 20Std-Basis, im Anschluss an den Master dann eine schlecht bezahlte Dozententätigkeit.
Nein liebe Leute, wer glaubt, Bildung lohne sich, hat sich mit der Systematik des Systems nicht in aller Gänze außereinandergesetzt.
Hinweis: Studis Online behält sich vor, Einträge zu entfernen. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn andere beleidigt werden, der Eintrag Werbung enthält oder völlig am Thema vorbei geht.
Wer sich im Forum von Studis Online registriert hat, kann hier sein Username und Passwort eingeben, dann wird der Eintrag sofort angezeigt (wärst Du im Forum aktuell angemeldet - was durch ein Cookie erkannt wird - würdest Du hier sogar automatisch erkannt).
Es können auch ohne Anmeldung Kommentare geschrieben werden, dann kann der verwendete Nickname jedoch nicht geschützt werden und somit auch von anderen verwendet werden.