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Prädikat Nullachtfünfzehn: Unis im Zeichen der Noteninflation
Die Abschlussnoten von Hochschulsolventen werden immer „besser“. Nach den Ergebnissen einer Langzeituntersuchung ist „sehr gut“ heute fast schon der Normalfall. Für Studienautor Gerd Grözinger wird Leistungsdifferenzierung so zur Unmöglichkeit. Gegenüber Studis Online plädiert der Bildungsforscher für ein Umdenken – und mehr Transparenz.
Bisherige Kommentare
1. WurstdieWurst kommentierte am 25.04.2017 um 10:54:18 Uhr
Abbildungsbeschriftung
Was ist das denn für eine Abbildungsbeschriftung? Abbildung 1 geglättet? D.h. je niedriger der Wert desto schlechter die Note? Da muss aber jemand mMn noch an der Verständlichkeit seiner Abbildungen arbeiten
2. Michael (Studis Online) kommentierte am 25.04.2017 um 12:45:38 Uhr
@WurstdieWurst
Im Verlauf auf der x-Skala (von links nach rechts) können Sie den zeitlichen Verlauf (in Jahren) verfolgen. Die y-Skala (unten nach oben) ist die Note eingetragen (1 = sehr gut etc.). D.h.: je niedriger die Kurven gehen, desto besser wird der Notenschnitt.
3. Blah1337 kommentierte am 25.04.2017 um 18:59:37 Uhr
Ahja
Ja, interessant. Wohl war ich immer einer der größten Verfechter der Meinung, dass die Hypothese der "Noteninflation" kaum belegt ist und daher wohl erstmal nicht wahr. Hiermit ist ein erster Beleg geliefert, der meine generelle Ansicht ein wenig ändert.
Doch hat die Auswertung für alle Bologna-Absolventen auch noch was gutes: Die Noteninflation hat wohl offensichtlich nichts mit dieser Reform zutun, so wurden wohl seit den 70ern die Durchschnittsnoten über die Jahre tendenziell besser und damals hat kaum einer an Bachelor und Master gedacht.
Bisher habe ich immer die Durchschnittsnoten von Diplomern und Master- bzw. Bachelor-Absolventen direkt verglichen (auch mit der Studie von 2010, die hier vermutlich mit eingeflossen ist) und dort kaum einen Unterschied feststellen können. Vermutlich aber auch deswegen, weil eben die Noteninflation auch beim Diplom und beim Magister schon eine existente Entwicklung war.
Interessant fand ich durchaus, dass zwar der Interviewte nicht vermutet, dass die Prüfungen genauso schwer wie 1970 sind bzw. genauso strenge Regeln besaßen, aber auch durchaus betont, dass keine inhaltliche Analyse der Arbeiten getätigt wurde (nicht mal stichprobenartig) und somit die Ursache der Noteninflation nicht eindeutig geklärt ist. Ebenso interessant ist, dass die Noteninflation kein Phänomen der "Laberfächer" ist, sondern auch in Naturwissenschaften beobachtet wird.
Fazit: Zum Bashing gegen Bachelor- und Master-Absolventen ist diese Studie nicht zu verwenden.
4. Studi9999999=. kommentierte am 26.04.2017 um 20:41:30 Uhr
Gibts doch schon an manchen Unis
"Zweitens sollten die individuellen Zeugnisse auch Angaben über die Notenverteilung in diesem Fach an dieser Hochschule in diesem Jahr enthalten."
Wieso wird das eig. immer wieder als Forderung vorgetragen, wenn manche Unis das bereits tun? Kann man das dann nicht mal da untersuchen, was das dort bringt (Vor-/Nachteile)?
Meine Uni macht das bereits, in dem sie die Notenverteilung der im aktuellen Jahr abgeschlossenen Studenten mitangibt. Allerdings nicht im Zeugnis, sondern "nur" im Transcript. Und das ist auch völlig ausreichend, weil das Zeugnis durch sowas nur verschandelt wird. Es reicht, wenn das Transkript verschandelt aussieht. Bei "kleinen" Fächern hilft das übrigens auch nicht viel. Wenn ca. 19 Leute in dem einen Jahr mit einem den Abschluss machen, dann ist Fallzahl schlicht zu gering. Und genau so steht das dann (korrekterweise!) bspw. auch in dem kleineren Nebenfach auch drauf: Statistische Auswertung wegen zu geringer Fallzahl nicht möglich.
Ganz zu schweigen davon, dass das a) wohl auch in Zukunft nicht auf die Zeugnisse, sondern nur auf das Transkript kommt und b) das Transkript bei Bewerbungen eher selten verlangt wird und c) die Auswertung zT gar nicht möglich ist.
mE muss es da andere Möglichkeiten geben als Studenten ihre Transkripte, oder sogar noch schlimmer, ihre Zeugnisse zu verschandeln. Rechtlich könnte man dann auch hinterfragen, warum der Student sowas dann eigentlich erst am Ende seines Studiums sehen kann? Wieso kann ich eine solche Häufigkeitsverteilung nicht pro Seminar oder pro Semester oder pro begonnenem Jahrgang kriegen, damit ich schon vorher weiß, wo ich mich einzuordnen habe und gegensteuern kann? Aber das würde nur die Konkurrenz massiv verschärfen....
Ich finde sowas ziemlich unfair für uns als jetzige Studi-Generation.
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