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Wird (endlich) alles gut?: Zentrale Vergabe von Studienplätzen
Entspannung an der Bewerbungsfront. In Nordrhein-Westfalen sollen NC-Studienpätze demnächst flächendeckend über die Zentralplattform Hochschulstart.de vergeben werden. Vielleicht ist das der Anfang vom Ende des leidigen Einschreibewirrwarrs vor Semesterstart. Aber noch sind Hürden zu nehmen. [Ergänzungen!]
Bisherige Kommentare
1. Grummelfritzl kommentierte am 07.04.2015 um 00:55:53 Uhr
URL
Hochschustart?
Kann man da Pumps kaufen? ;-)
2. Oli (Studis Online) kommentierte am 07.04.2015 um 07:58:53 Uhr
@Grummelfritzl
Das wäre auch mal was – ist aber nun korrigiert.
3. Masskulin kommentierte am 07.04.2015 um 18:13:12 Uhr
Zweifelhafter Segen
1. wird damit indirekt der Studierende schon auf seine spätere Tätigkeit als moderner Arbeitsnomade vorbereitet; euphemistische Begriffe wie Flexibilität sind ja nichts anderes, als der Anspruch des (Arbeits)Marktes, dass sich die Arbeitnehmer nach Gusto der Arbeitgeber als Manövriermasse zu bewegen hätten; wer dies nicht möchte, der erntet dafür zunehmend sogar persönliche Kritik, a lá nur Hinterwäldler ordnen ihren Lebensmittelpunkt, also ihr Leben außerhalb von Ausbildung und Beruf, nicht den Marktbedingungen unter.
2. in dem Kontext halte ich außerdem für sehr bedenklich, den Eindruck zu vermitteln bzw. dies als Konsequenz strukturell zu befördern, dass die Lehre an der einzelnen Hochschule quasi austauschbar ist. Man bewirbt sich nicht mehr für dieses und jenes Studienprogramm an einer bestimmten Hochschule, sondern einfach, wie das früher nur bei der dualen Berufsausbildung der Fall war, für eine Ausbildung zu einer normierten Berufsbezeichnung und kann dann ggf. daraufhin noch den Ausbildungsort auswählen. Das ist doch aber genau das Gegenteil dessen, was eine akademische Hochschulausbildung sein möchte und auch das Gegenteil dessen, womit uns "Bologna" schmackhaft gemacht wurde, da war nämlich noch von Profilbildung usw. die Rede. Wenn die einzelnen Studiengänge der einzelnen Hochschulen aber so austauschbar sein sollen, dass man auf einer Website einfach nur noch eine genormte Bezeichnung auswählen muss und - das ist ja nur folgerichtig - auch die dahinter angebotenen Studiengänge genormt, zumindest stark vergleichbar und ähnelnd, sind, dann halte ich das einfach für abschreckend.
Liebe Hochschulen und Hochschulpolitiker: wieso opfert ihr ein Prädikat der Hochschullandschaft nach dem anderen einem vermeintlichen Diktat der Effizienz? Wäre es dann nicht auch folgerichtig die Forschung gleich ganz abzubauen und in professionalisierte institutionelle Forschungsstätten auszugliedern? Die Hochschulen eben wortwörtlich nur noch das, bessere Berufsschulen? Wenn das euer Ziel ist, dann sagt es wenigstens ehrlich, damit wir wissen, wogegen wir uns wehren können. Denn auf nichts anderes läuft doch die "Salamitaktik" der letzten Jahre hinaus.
Ich will keine Hochschulbildung von einer Klicki-Bunti Seite, als würde ich mir ein neues T-Shirt bei Amz bestellen. Die Entscheidung was man wo studiert, ist von großer Tragweite und das kann man nicht vereinfachen, ohne an Qualität einzubüßen. Das, was pragmatisch online gemacht werden kann, findet doch schon online statt. Jede Hochschule, die ich kenne, hat ihren Bewerbungsprozess längst auf 100 % online umgestellt, Immatrikulationsbescheinigungen gibt es nur noch als PDF zum Selbstabruf auf dem Hochschulportal usw. und "Scheine" gibt es nur noch dem Namen nach, tatsächlich stehen die Noten einfach in der EDV und der einzelne Student kommt mit persönlichen Zugangsdaten auf die Seiten seines Prüfungsamtes um diese "Scheine" einzusehen. Das war und ist ja alles sinnvoll.
Aber wenn Digitalisierung handfeste Konsequenzen hat - und das wird es haben, siehe oben, da bin ich mir ganz sicher! - und strukturelle Folgen nach sich zieht, dann ist das nicht mehr pragmatisch, dann wird es politisch. Ein Hochschulstudium ist kein Produkt "vom Fliesband" und dementsprechend der Bewerbungsprozess auch nicht mit einfachen Drop Down Menüs zentralisierbar.
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