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Neuer Rekord im WiSe 2014/2015: 2,7 Millionen Studis und kein Ende in Sicht
Deutschlands Hochschulen sind besser besucht denn je. Mit knapp 2,7 Millionen Menschen studieren im laufenden Wintersemester noch einmal 80.000 mehr als vor einem Jahr. Obwohl es ein paar weniger Erstsemester gibt als 2013, ist der Druck auf dem Kessel so hoch wie nie. Und echte Entspannung verspricht auch die nähere Zukunft nicht. Immerhin will die Politik Abhilfe schaffen und mehr Geld ins System pumpen. Fraglich nur, ob das reicht?
Bisherige Kommentare
1. merx kommentierte am 26.11.2014 um 17:01:14 Uhr
Der wahre Grund
Ich bin mir sicher das liegt daran, dass man heutzutage viel zu leicht Abi hat und man bereits mit einem Fachabi alles mögliche Studieren kann.
Es wird wohl bald ein Artikel lauten: "Noch nie so viele Abbrecher wie in diesem Jahr".
2. Oli (Studis Online) kommentierte am 27.11.2014 um 12:48:28 Uhr
Zu leichtes Abitur?
Die Qualifikationsansprüche im Berufsleben steigen – daher denke ich nicht, dass zu viele Abitur machen können. Allerdings müssen auch die LehrerInnen und Profs stärker für gute Lehre qualifiziert werden, daran mangelt es. Und solange das so bleibt, kann die Voraussage von merx leider wahr werden.
3. eh kommentierte am 28.11.2014 um 11:17:37 Uhr
Es fehlen überall vernünftige Rahmenbedingungen
Man soll niemanden davon abhalten, Abitur zu machen (auch viele im engeren Sinn „nichtakademische“ Berufe sind heutzutage durchaus anspruchsvoll, überhaupt: Bildung schadet nichts ...). Und @merx: Die Abbrecherquoten in einzelnen Fächern sind heute ja derzeit schon beachtlich!
Allerdings sollte hinterfragt werden, inwieweit die Schule hinreichende Grundlagen für bestimmte Studienfächer legt (Mathekenntnisse, selbstständige Aneignung von Stoffen), die Information über Berufe und deren Perspektiven vor der Berufswahl ausreicht, ...
... und dann: inwieweit die Studienanfänger überhaupt hinreichend darüber informiert sind (sich gut darüber informiert haben), welche Module, Inhalte, Lern-Anforderungen sie jeweils erwarten, wie es um die Qualität der Lehre bestellt ist (ganz wichtig: Dozenten mit pädagogischem (!) Geschick, nicht nur Fachwissen, persönliche Betreuung von Studenten, nicht zu große Veranstaltungen, Unterstützung für Studenten, die Probleme mit dem Lernen und anderen Begleitumständen haben, Verbesserung der finanziellen und Wohnsituation, usw.).
Momentan füllen wir die Hochschulen, reduzieren z.T. die N.C.s, ohne die Grundlagen für vernünftige Bedingungen gelegt zu haben. Erinnert mich an die Einführung von G8, zu Zeiten, in denen viele Schulen nicht einmal Aufenthaltsräume und eine Mensa besaßen und es keine ausgearbeiteten neuen Lehrpläne gab.
4. Grummelfritzl kommentierte am 07.04.2015 um 01:00:19 Uhr
Das System funktioniert so nicht mehr
In den USA ist die College-Ausbildung in vielen Fällen auch gleich die Berufsausbildung. In Deutschland herrscht vielerorts noch das Humboldtsche Ideal der Wissenschaft ihrer selbst Willen vor. Was pauschal ja erstmal nicht schlecht ist. Wenn das aber dazu führt, dass an der Uni Millionen von Studenten "abgefertigt" werden, haben wir auch Millionen Fachidioten ohne Praxiskenntnisse, die auf eine Wissenschaft vorbereitet wurden, die sie u.U. nie ausüben werden.
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