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Sieben Jahre Urteil des BVerfG und heute Bundestagsausschuss: Studiengebühren reloaded?
Am 26. Januar 2005 machte das Bundesverfassungsgericht den Weg frei zur Einführung allgemeiner Studiengebühren an den staatlichen Hochschulen in den Bundesländern. Nach erster Euphorie der Gebührenbefürworter ist Ernüchterung eingetreten, ab Wintersemester 2012/2013 erheben nur noch zwei Bundesländer Gebühren. Die Debatte geht trotzdem weiter – heute zum Beispiel bei einer Ausschusssitzung im Bundestag.
Bisherige Kommentare
1. Jim23123123 kommentierte am 28.01.2012 um 10:06:06 Uhr
Der letzte Abschnitt
Also der letzte Abschnitt ist meiner Meinung nach einfach nur Blödsinn.
Ich studiere in einem der typischen Fächer, die größtenteils nur Leute aus bildungsfernen Schichten anziehen, und ich kann mit großer Sicherheit sagen, dass da so gut wie keiner drin ist, der aus Spaß an der Freude studiert, sondern die sind alle selber einfach nur darauf erpicht, ihr "Humankapital" zu steigern.
Wer Bildung nicht aus utilitaristischen Gründen propagiert, sondern als Selbstzweg, der wird nie Chancengleichheit erreichen, da gerade in den bildungsfernen Schichten oft eine große Skepsis gegenüber höherer Bildung als Selbstzweg besteht. Oder warum ist Deutschland wohl eines der Länder, in denen am allerwenigsten Arbeiterkinder an die Unis kommen, und das obwohl wir die längste Zeit nie Studiengebühren haben?
Die nicht utilitaristische Sichtweise ist einfach nur völlig elitär und weltfremd, und wird es daher nie schaffen, den Zugang an Unis für alle attraktiv zu machen.
Und kurz zu meiner Person: Ich komme selbst aus einer Arbeiterfamilie und bin das erste Familienmitglied, welches studiert hat. Und ja, ich habe mein Studium rein aus Interesse und Neugier begonnen. Dennoch wäre mir der Zugang zur Uni mit Sicherheit verwährt geblieben, wenn es nicht die Utilitaristen gäbe, die es aus rationalen Gründen jedem ermöglichen ein Studium aufzunehmen.
2. Oli (Studis Online) kommentierte am 28.01.2012 um 14:12:32 Uhr
Wieso Blödsinn?
Wenn es jedem ermöglicht wird, das zu studieren, wozu sie/er wirklich Lust hat, ist es ja niemandem unbenommen, die Wahl des Studienfachs auch von "monetären" Gesichtspunkten abhängig zu machen. Gebührengegner machen es dann doch sogar noch einfacher, denn das monetäre Problem Gebühren fällt weg.
Wie Du auf die Idee kommst, dass nur die Utilitaristen "jedem" ermöglichen würden, ein Studium aufzunehmen, bleibt mir rätselhaft. Gerade das tun sie ja nicht, wenn sie Gebühren einführen bzw. beibehalten. Emanzipatorische Politik dagegen will wirklich jedem ermöglichen, ein Studium aufzunehmen.
In der Realität gibt es natürlich ein Problem: Manchmal werden nur die Gebühren verhindert oder abgeschafft, aber sonst nichts getan. Das ist sicher nicht der richtige Weg.
3. Jim23123123 kommentierte am 29.01.2012 um 01:10:06 Uhr
@Oli
@Oli: Richtig, ich wollte vor allem auf die Machbarkeit heraus. Wir leben halt leider nicht im Schlaraffenland, und unsere Politiker (und auch der Großteil der Bevölkerung, welcher noch nie eine Uni von innen gesehen hat) wird sich durch emanzipatorische Argumente kaum ausreichend beeindrucken lassen um weitere Milliarden in den Uni Bereich zu kippen. Und das meiner Meinung nach auch zurecht, es ist schließlich ziemlich anmaßend zu verlangen, dass das Privatvergnügen einiger Studenten (und das ist es letztendlich, wenn man nicht über Nützlichkeit redet) von der Gesamtheit der arbeitenden Bevölkerung bezahlt wird. Und jetzt kommt nicht mit Argumenten wie "Das nützt aber am Ende allen", denn dann argumentiert man schließlich wieder Utilitaristisch ;)
4. majacon kommentierte am 30.01.2012 um 13:38:47 Uhr
monetär manipuliert
...und solche menschen wie du, sorgen dafür, dass die nützlichkeit, welche am simpelsten greifbar ist, nämlich die monetäre, auch ja in den köpfen der menschen ist. nur weil dir die methoden, die du in deinem studium lernst, was als arbeiterkind für dich wohl ratsam war, aufzugreifen, den sinn eines nicht monetär zweckmäßigen studiums nicht zu messen erlauben... darauf läuft es hinaus.
5. Lanariel kommentierte am 12.02.2012 um 11:42:57 Uhr
Banken und Politiker verschwenden, das Volk zahlt!
Es wäre im Grunde für all genug Geld da wenn Banken das Staatskapital nicht verzockt hätten. Auch Statten wie Griechenland erhalten von Deutschland genug Geld. Nur komischerweise für das eigenen Volk ist nie da und angeblich wird immer gegenseitig im Volk die Schuld für zu wenig Geld hin und hergeschoben.
Nein die arbeitende Bevölkerung zahlt nicht die Studiengebühren und den Luxus der Studeten (bitte welcher Luxus, ich hab trotz Nebenjob Schulden). Die arbeitende Bevölkerung zahlt die Milliarden, sorry Billionen die Banker und Politiker verzockt haben und nur deshalb ist kein Geld mehr für Bildung und andere Sozialleistungen übrig. Denkt mal drüber nach...
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