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Public-Private-Partnership: Wie staatliche Hochschulen ihre Studienabschlüsse verkaufen
Seit einigen Jahren gibt es private Bildungseinrichtungen, an denen man durchaus beträchtliche Studiengebühren zahlen muss, um am Ende den Abschluss einer staatlichen Hochschule zu erlangen, an der man nur wenig Zeit verbringt (und zwar im wesentlichen zur Abnahme einiger Prüfungen). Studis Online hat sich diese Kooperationen näher angeschaut. Einige sind nicht nur politisch zweifelhaft, sondern auch rechtlich.
Bisherige Kommentare
1. Lars B. kommentierte am 10.05.2011 um 09:50:16 Uhr
NRW hat eine Landes-, keine Staatsregierung
Nordrhein-Westfalen hat keine Staatsregierung, sondern eine Landesregierung. Nur Bayern, Sachsen und Thüringen bezeichnen sich als "Freistaaten".
2. horndasch kommentierte am 10.05.2011 um 14:43:04 Uhr
Danke für den spannenden Artikel!
Hallo,
inhaltlich hervorragend, vielen Dank für die umfassende Recherche. Bin sehr beenidruckt - und entsetzt von den Entwicklungen, die sich unterhalb des öffentlichen Radars abspielen. Diesen Inhalt sollte man in der FAZ oder im Spiegel platzieren.
Ach ja, ein kleiner Wehrmutstropfen: Der Artikel liest sich an manchen Stellen etwas langatmig - 25 Prozent weniger Text hätten gut getan. Das Internet verführt leicht zu zu langen Texten...
Aber dennoch, grosses Lob!
3. baugrund kommentierte am 11.05.2011 um 10:15:10 Uhr
PPP muss mal wieder herhalten
Wie kann man PPP in diesem Zusammenhand verwenden? Keine der oft sehr weitreichenenden Definitionen eines PPP würde nicht die geringste Verbindung zwischen privaten Hochschulen/staatlichen Abschlüssen und PPP beschreiben.
Es ist vielmehr zu erkennen, dass sich im Rahmen der Kritik (oder auch Frustentledigung?) eines Wortes bedient wurde, welches in letzter Zeit oft öffentlichwirksam in der Presse stand und an vielen Stellen fälschlicherweise für die verschiedensten Kooperationsformen zwischen Staat und Privat verwendet wurde.
So auch in diesem Beitrag. Aber nicht jede kleinste Berührung von staatlicher und privater Sphere ist als PPP zu beschreiben. Genauso wenig wie PPP gleich Privatisierung ist.
Wer wissenschaftlich arbeitet sollte von Populismen absehen!
4. Oli (Studis Online) kommentierte am 11.05.2011 um 11:19:25 Uhr
PPP ist schon richtig ...
(@baugrund) ... denn bspw. die HS Mittweida bzw. die AMAK (als Ausgründung dieser Hochschule) sprach selbst davon, dass die Studiengänge im "PPP-Modell" angeboten würden. Auch wenn sie von dieser Bezeichnung inzwischen offenbar nicht mehr so sehr Gebrauch machen. Einer der Anbieter, die Akademie der media GmbH schreibt selbst auf http://www.media-gmbh.de/60.0.html: "Das Bachelor-Studium im Public Private Partnership-Modell (PPP-Modell) bietet Studierenden alle Vorteile eines Privatstudiums kombiniert mit einem staatlichen Abschluss!"
Kurz: Die Bezeichnung wurde nicht gewählt, weil der Autor des Artikels oder ich als Herausgeber von Studis Online fanden, man müsste den Begriff hier unbedingt reinbringen, sondern weil die Akteure ihn selbst verwendet haben.
5. W3L-Akademie kommentierte am 07.06.2011 um 10:24:48 Uhr
Statt Kritik wäre Lob angebracht!
Da wir als W3L GmbH in diesem Artikel genannt sind und mit den Aussagen nicht übereinstimmen, möchten wir hier einiges klarstellen:
1. In § 66, Abs. 5, des Hochschulgesetzes des Landes Nordrhein-Westfalen heißt es: „Die Hochschule kann Grade nach Absatz 1 auch verleihen, wenn eine andere Bildungseinrichtung auf die Hochschulprüfung in gleichwertiger Weise vorbereitet hat (Franchising der Hochschulen in der Trägerschaft des Landes).“
Der Gesetzgeber hat damit zum Ausdruck gebracht, dass eine Zusammenarbeit zwischen einer Hochschule und einer privaten Bildungseinrichtung gewünscht wird. Diese Möglichkeit haben die Fachhochschule Dortmund und die W3L-Akademie genutzt, um einen Online-Bachelor-Studiengang „Web- und Medieninformatik“ zu entwickeln und anzubieten, um insbesondere Berufstätigen die Möglichkeit zu geben, neben dem Beruf zu studieren.
2. Der Studiengang „Web- und Medieninformatik“ wurde von der W3L-Akademie auf eigene Kosten konzipiert und in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Dortmund zu einem Studiengang entwickelt. Den Studiengang gab es vorher nicht an der Fachhochschule Dortmund und gibt es auch jetzt nicht als Präsenzstudiengang. Die in dem Artikel „Wie staatliche Hochschulen ihre Studienabschlüsse verkaufen“ geäußerte Kritik ist daher, bezogen auf die W3L-Akademie, nicht nachvollziehbar und fachlich nicht korrekt.
3. Die Studieninhalte des Studienganges wurden und werden, genau wie alle anderen staatlichen Studiengänge, durch das übliche Akkreditierungsverfahren geprüft und erst nach dessen erfolgreichen Bestehen darf der Studiengang als staatlich anerkannt geführt werden.
4. Es ist an allen Hochschulen in NRW möglich ohne Hochschulreife zu studieren, da es dazu eine Verordnung gibt, die dieses regelt: Verordnung über den Hochschulzugang für in der beruflichen Bildung Qualifizierte (Berufsbildungshochschulzugangsverordnung) vom 8. März 2010.
Beruf und Studium zu verbinden, auch neben Erziehungsaufgaben zu studieren und die neuen Medien dazu zu nutzen, bietet viele Möglichkeiten und öffnet berufliche Perspektiven.
Die W3L-Akademie lädt sowohl den Autor, als auch den interessierten Leser recht herzlich zu einem Gespräch oder zu unserem nächsten Präsenztag ein, um sich bei uns über alle Fragen zu informieren und mit unseren Studierenden zu sprechen und sich einen eigenen Eindruck zu verschaffen.
Die W3L-Akademie wurde zu keiner Zeit um eine Stellungnahme gebeten – dazu sind wir gerne und jederzeit bereit.
6. Marcel1234 kommentierte am 25.01.2013 um 06:55:24 Uhr
Wo bliebt die Moral?
Man sollte sich zudem mal ansehen, welchen besonderen Bezug die W3L zur Fh hat. Wie kann ein Professor für einen Lehrstuhl verantwortlich sein und mit einem privatwirtschaftlichen Unternehmen zusammenarbeiten, an dem er selbst verdient, bzw. geschaffen hat? Ich wage nicht von Korruption zu sprechen, denn dabei müsste ja jemand korrumpiert werden. Hier hat man ja die Zügel gleich selbst in der Hand.
Das Geschäftskonzept ist aber genial. Studenten entwickeln Produkte im Rahmen ihrer Arbeiten. Da bietet es sich doch an, als W3L auch gleich als Software Anbieter aufzutreten.
7. Mick14 kommentierte am 02.11.2016 um 14:51:26 Uhr
Moral?
Zwar schon ziemlich alt aber im Netz noch aktuell.
Ich möchte dem Beitrag von W3L zustimmen. Das Unternehmen hat im Sinne des Hochschulgesetzes gehandelt und ein tolles Angebot für die Zielgruppe geschaffen. Das kostet natürlich Geld, da die Server nicht kostenlos betrieben werden, Inhalte eines kompletten IT-Studiengangs sich nicht von alleine aktuell halten bzw. aufgebaut werden und eine 1:1-Betreuung auch Geld kostet. Man wundert sich nur das Bildung so teuer ist, da man ja sonst alles "umsonst" bekommt - dem Staat sei dank.
Dass Professoren eng mit Unternehmen kooperieren, halte ich für äußerst wichtig - es geht nicht darum in seinem Elfenbeinturm Konzepte zu entwickeln, die im realen Leben keiner braucht. Zudem bietet sich für Studierende die Möglichkeit, z.B. mit Studienarbeiten direkt in den Unternehmensalltag hineinzuschnuppern und Projekte abzuwickeln, die auch eine direkte Verwendung haben.
Was ist nun wenn am Lehrstuhl durch die Zusammenarbeit von Professoren, Doktoranten und Diplomanten (bzw. Master/Bachelor) großartige Ergebnisse erzielt werden und auf Basis dieser Ideen Ausgründungen aus dem Lehrstuhl stattfinden an dem die genannten Personen beteiligt sind? Ist das moralisch verwerflich oder gerade gut?
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