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Pharmazie

Interessantes, interdisziplinäres Studium

Erfahrungsbericht von du.el, 12.09.2017

Studieninhalt

Das Pharmaziestudium (bin erst mit dem Grundstudium fertig geworden) ist ein guter Mix der Naturwissenschaften mit besonderem Augenmerk auf Chemie und Biologie (Botanik). Im Grundstudium (ersten zwei Jahre mit anschließendem Staatsexamen) lernt man noch nicht viel pharmazeutisches (bis auf die Arzneiformenlehre), das fehlt mir ein wenig aber kommt dann wohl noch im Hauptstudium.

Das langweiligste im Grundstudium waren die Systematik der Arzneipflanzen und generell das ganze Auswendiglernen von botanischen Namen von Pflanzen inklusive ihrer Familie und mikro-/makroskopischen Merkmalen.

Das interessanteste war für mich die Instrumentelle Analytik (wie findet man heraus welche Stoffe in irgendeiner beliebigen Probe in welchen Mengen enthalten sind?), sowie das Praktikum der Arzneiformenlehre (man stellt Cremes, Kapseln, Zäpfchen etc. her).

Ich persönlich finde, dass mit guter Lerntechnik und gutem Zeitmanagement alles machbar ist und man dann auch alles mit genug Freizeit bewältigen kann.

Betreuung und Lehre

Die MLU ist die Uni, die jährlich die meisten Pharmaziestudierenden immatrikuliert, folglich ist der Hörsaal oft voll und es gibt eine gewisse Anonymität. Das kann sowohl Vor- als auch Nachteil sein. Die wenigsten haben wohl einen "guten Kontakt" zu den Profs, die Profs kennen nicht all ihre Studenten und beziehen diese auch nicht in ihre Vorlesungen mit ein (bis auf ein paar Ausnahmen wie Instru 😂).
Andererseits merkt halt auch niemand wirklich wenn man fehlt, außer es erscheint der ganze Jahrgang bis auf ein paar wenige nicht, was auch nicht so selten ist (z.B. Anatomie, Zytologie).

Ich persönlich musste noch nie einen Dozenten aufsuchen, jedoch habe ich von Kommilitonen nur gutes über die Erreichbarkeit gehört. Mails werden recht zügig beantwortet, man kann auch einfach an der Bürotür klopfen etc..

Was die Lehre angeht gibt es viele gute Dozenten aber auch viele schlechtere, da muss dann jeder selbst urteilen ob ihm die Vorlesung wirklich was bringt. Die Inhalte sind durch die Approbationsordnung grob vorgegeben, Ziel der Vorlesungen sollte es sein die Studenten auf das erste Staatsexamen vorzubereiten was an der Uni Halle eigentlich ganz gut klappt (bis auf Cytologie vielleicht.. da hilft dann nur noch Selbststudium).

Ausstattung

Das Pharmazie-Institut ist nicht gerade das schönste, aber das haben die entsprechenden Leute wohl bemerkt und es wird 2018 (oder 2019?) wohl umgebaut/renoviert. 👍

Die Labore sind in dem Sinne gut, dass alles funktioniert, sauber und recht modern ausschaut. Ich habe keinen direkten Vergleich also kann ich da nicht wirklich viel dazu sagen.

Pharmazie-Bücher gibt es in der Zweigbibliothek am Heidecampus, eigentlich sind immer ausreichend viele da, vielleicht nicht immer in der neusten Auflage aber wenn man die will muss man wohl schnell sein.

Organisation

Flexibilität geht gegen Null, da Staatsexamen-Studiengang. Man hat wie in der Schule einen festen, vorgegebenen Stundenplan. Die einzige Flexibilität die da bleibt ist wohl die Auswahl der Kurse und das Entscheiden ob man zur Vorlesung geht oder sich das einfach 2 Wochen vor dem Testat schnell(er) selbst beibringt.

Ob Regelstudienzeit drin ist hängt denke ich von jedem selbst ab, machbar ist es im Grundstudium jedenfalls schon. Die Arbeitsbelastung ebenso (siehe ganz oben). Wirklich stressig fand ich es nur gegen Ende des dritten Semesters und Anfang des vierten Semesters (OC, Instru, PB2 Testate recht zeitnah). Man sollte Testate möglichst beim ersten Versuch bestehen, da die Wiederholungen oft nur eine oder wenige Wochen später statt finden und es fast immer zu Überschneidungen kommt wenn mehrere Testate anstehen.

Das Geheimnis ist denke ich, sich selbst gut und ehrlich einschätzen zu können und eine gute Lerntechnik drauf zu haben. Dann klappt das alles schon. (Oh und Alttestate ;D)

Berufsorientierung

So richtig was von der Apothekenpraxis bekommt man glaube ich nicht viel mit. Dafür schließt sich ja aber nach 4 Jahren das praktische Jahr an, da wird man schon alles kennen lernen.

Im Grundstudium muss man ja auch 8 Wochen Famulatur in pharmazeutischen Einrichtungen ableisten (davon mind. 4 Wochen in 'ner öffentlichen Apo), aber ob man da jetzt speziell in Industrie und klinischer Pharmazie so den tiefen Einblick bekommt weiß ich nicht, oft macht man ja nur einfache Praktikantenarbeiten. Für größere Praktika müsste man also seine Semesterferien freiwillig aufopfern (sofern sie frei sind, was ab und zu der Fall ist).

Auslandssemester kann man machen, aber da Staatsexamen wird natürlich nichts anerkannt und man liegt nicht mehr in Regelstudienzeit (was es einem aber vielleicht wert ist).

In Halle kann man auch eine Hälfte des PJs an der Uni verbringen und in dieser Zeit einen Diplom-Abschluss machen. Auch eine Promotion ist natürlich möglich.

Über du.el
Alter bei Studienbeginn:
18 bis 20 Jahre
Beginn des Studiums:
Schon länger her (2015)
Status:
studierte noch bei Abgabe des Berichts

Bitte immer daran denken: Erfahrungsberichte sind subjektive Schilderungen. Achtet auch auf das Datum – vielleicht hat sich in der Zwischenzeit schon etwas geändert.







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