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Studienführer
Ökotrophologie studieren

Monika Wisniewska - stock.adobe.com
17.11.2023
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Wer die Ökotrophologie als „professionelle Puddingkocher“ bezeichnet, der irrt. Zwar ist das Backen und Kochen Teil mancher Praktika – doch werden Studierende zu ExpertInnen der Ernährung und Lebensmittelwirtschaft geschult. Das Studium stellt eine bunte Mischung aus Naturwissenschaften, Ernährung und Ökonomie dar. AbsolventInnen können in den Bereich Lebensmittelindustrie, Ernährungsberatung oder höheres Management von Großeinrichtungen gehen. Aber Achtung – wer vor dem Studium einen ungefähren Plan hat, reist in die richtige Richtung.


Von Maria Köpf


1. Oft gestellte Fragen

Ökotrophologie-Studium zählt zu den „Life-Sciences“. Das interdisziplinäre Studium der „erweiterten Haushalts- und Ernährungswissenschaften“ ist breit aufgebaut und beinhaltet naturwissenschaftliche, medizinische, wirtschaftliche, soziologische und psychologische Fächer rund um Ernährung, Lebensmittel und Großverpflegung.

Die Regelstudienzeit der meisten Bachelor-Studiengänge beträgt 6 Semester (180 Credit Points). Master-Studiengänge der Ökotrophologie werden meistens 4-semestrig (120 Credit Points) angeboten.

Ökotrophologie kann derzeit in 20 Städten studiert werden, u.a. in Dresden, Hamburg, Kiel, München, Münster und Stuttgart.

Master-AbsolventInnen von Fachhochschulen verdienen AbsolventInnen eines Ökotrophologie-Studiums arbeiten in der Lebensmittelindustrie, in Einrichtungen der Forschung und des Verbraucherschutzes, in Großeinrichtungen des Gesundheitswesen oder im Catering- und Hotelbereich. Auch an Berufsfachschulen, Hochschulen, in Ernährungsinstituten oder Institutionen sind kompetente MitarbeiterInnen gefragt.

2. Was ist eigentlich Ökotrophologie?

Ökotrophologie zählt zu den „Life-Sciences“. Die griechische Bezeichnung des Studienfachs aus „oikos“ und „ trophe“ zusammen mit „-logie“ steht für die „Lehre vom Haus und der Ernährung“. Das interdisziplinäre Studium der „erweiterten Haushalts- und Ernährungswissenschaften“ ist breit aufgebaut und beinhaltet naturwissenschaftliche, medizinische, wirtschaftliche, soziologische und psychologische Fächer.

Dieses Wissen rund um Ernährung, Lebensmittel und Großverpflegung ist später einsetzbar für die Industrie, die Gesellschaft sowie für Gesundheitssektoren und Verbraucher.

Das Fach „Ökotrophologie“ ist viel breiter gefasst als ein reines Studium der Ernährungswissenschaften. Daher erwarten die Studierenden breit gefächerte Module:

  • Ernährungsphysiologie

  • Lebensmittellehre

  • Humanbiologie (Menschliche Anatomie und Physiologie)

  • Mathematik

  • Chemie

  • Biochemie

  • Physik

  • Grundlagen der Lebensmitteltechnologie / der Lebensmittelverfahrenstechnik

Hinzu kommen begleitende Module in:

  • Psychologie

  • Sozialforschung

  • Betriebswirtschaft und Marketing

  • Statistik

Und je nach Universität oder Fachhochschule sind Module dabei wie:

  • Ernährungsökologie

  • Ernährungsmanagement in Katastrophen

  • Verbraucherrecht

  • Technik

  • Recht

Was erwartet dich im Bachelorstudium?

Das Bachelorstudium beinhaltet je nach Hochschule mehrere Praktika. Etwa Chemie-Laborpraktika, Beratungspraktika oder Praktika zur experimentellen Technikkunde. Es können sehr spaßhafte Praktika dabei sein, zum Beispiel die Technikpraktika mit Erforschung von Plastik und Metall.

Sie beinhalten etwa Experimente wie deren „auseinanderziehen“ – siehe auch folgendes Video einer Studentin an der FH Münster, die ganz allgemein viel über das Ökotrophologie-Studium erzählt, nicht nur an der FH Münster, sondern auch wie Ökotrophologie – soweit sie das beurteilen kann – an der Uni sein könnte.

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Hinzu kommen an manchen Hochschulen obligatorische Praxisphasen. So endet das Bachelorstudium an der HAW Hamburg mit dem Verfassen der Bachelorarbeit und einem 16-wöchigen Praktikum.

Was erwartet dich im Masterstudium?

Der Master vertieft erworbenes Wissen aus dem Bachelorstudium. Je nach gewähltem Schwerpunkt lassen sich damit Tätigkeiten in Lehre, Forschung und Entwicklung ergreifen.

In diesem Bereich sind beispielhaft folgende Einsatzgebiete denkbar: ernährungswissenschaftliche Lehrberufe an Berufsfachschulen und Berufsakademien, medizinisch-ernährungswissenschaftliche Tätigkeiten und Forschungen an Universitäten, Fachhochschulen und in der Erwachsenenbildung.

Auch wissenschaftliche Tätigkeiten an Forschungseinrichtungen wie der Max-Planck-Gesellschaft oder der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) mit seinen vielfältigen Arbeitsgruppen sowie diabetologischen Projekten sind nach dem Master denkbar.


3. Dauer des Ökotrophologie / Haushalts- und Ernährungswissenschaften-Studiums und mögliche Studienabschlüsse

In der Regel dauert das Ökotrophologie / Haushalts- und Ernährungswissenschaften Studium 6 Semester und wird als Bachelor of Science mit einer Bachelorarbeit abgeschlossen. Insgesamt werden dabei 180 ECTS-Punkte (Credit Points) erbracht.

Anschließend kann noch das Master-Studium in Ökotrophologie / Haushalts- und Ernährungswissenschaften oder einem ähnlichen Masterstudiengang absolviert werden. Der Master of Science kann in 4 Semestern abgeschlossen werden, wobei 120 Credits erbracht werden müssen.

Außerdem kann Ökotrophologie / Haushalts- und Ernährungswissenschaften auf Lehramt studiert werden, meist als Bachelor und Master of Education. Weitere Infos in unserem Artikel Lehramt studieren.

Ökotrophologie / Haushalts- und Ernährungswissenschaften: Studiendauer (Regelstudienzeit)
Bachelor6 - 7 Semester
Master3 - 4 Semester
Lehramt10 Semester
Bachelor (Teilzeit)8 - 12 Semester
Master (Teilzeit)4 - 6 Semester

Studienformen des Ökotrophologie / Haushalts- und Ernährungswissenschaften-Studiums

Die klassische Form des Ökotrophologie / Haushalts- und Ernährungswissenschaften-Studiums ist das Vollzeit-Präsenzstudium. Man studiert Vollzeit an einer Hochschule, an der man praktisch täglich zu Veranstaltungen (Vorlesungen, Übungen, Tutorien etc.) geht und wo auch die Prüfungen stattfinden. Vollzeit bedeutet grob 40 Stunden / Woche, wobei in der Realität meist Phasen mit weniger Zeitaufwand anderen (vor allem vor größeren Prüfungen) gegenüberstehen, in denen evt. auch mehr Zeit pro Woche mit dem Studium verbracht wird.

Daneben gibt es Studienangebote in Teilzeit, d.h. das Studium ist dabei so organisiert, dass man mit geringerem Zeitaufwand pro Woche, aber entsprechend längerer Studienzeit zum Studienabschluss kommen kann.

Ökotrophologie / Haushalts- und Ernährungswissenschaften kann – wenn auch selten – berufsbegleitend studiert werden. Das kann sinnvoll sein, wenn du eine Ausbildung schon hinter dir hast und – vielleicht sogar mit Unterstützung des Arbeitgebers – deine Kenntnisse ausbauen willst.

Schließlich kann Ökotrophologie / Haushalts- und Ernährungswissenschaften im Fernstudium absolviert werden. Das macht ein – bis auf die Prüfungszeiträume – orts- und zeitunabhängiges Studium möglich, erfordert daher aber auch ausreichend Selbstdisziplin. Für praktische Übungen gibt es dann manchmal doch Präsenztermine.

Eine Verbindung von Ausbildung und Studium stellt ein duales Studium dar, Ökotrophologie / Haushalts- und Ernährungswissenschaften kann auch so studiert werden.


4. Wo kann Ökotrophologie / Haushalts- und Ernährungswissenschaften studiert werden?

Du kannst Ökotrophologie / Haushalts- und Ernährungswissenschaften an vielen Hochschulen in Deutschland studieren. Das Studienangebot ist recht groß. Insgesamt kann Ökotrophologie / Haushalts- und Ernährungswissenschaften in 39 Städten studiert werden.


5. Was kostet ein Ökotrophologie / Haushalts- und Ernährungswissenschaften-Studium und wie finanziere ich es?

Was das Leben als Student:in kostet

Während eines Ökotrophologie / Haushalts- und Ernährungswissenschaften-Studiums brauchst du eine finanzielle Grundlage für eine Unterkunft am Studienort, für Nahrung, Kleidung, Fahrtkosten, Telefon und Internet sowie Bücher und Arbeitshefte. Je nach Ort und eigener Sparsamkeit liegen die monatlichen Ausgaben – wenn nicht bei den Eltern gewohnt wird – zwischen 748 € und über 1.851 €. Im Durchschnitt geben Studierende inzwischen knapp 950 € im Monat aus.

Der Hauptkostenpunkt ist in der Regel die Miete. Anhaltspunkte zur Höhe im Artikel Mieten für ein WG-Zimmer.

Und wie bezahle ich das alles?

Für alle, die mit knapp 20 ein Studium beginnen, dürfte der gerade angesprochene Studienfinanzierungs-Check gar nicht nötig sein. Für sie sind meist die Eltern die erste Finanzquelle – Details dazu im Artikel Unterhalt von den Eltern.

Haben die Eltern wenig Einkommen, springt das BAföG für Studierende ein. Für einige kann auch ein Stipendium in Frage kommen.

Ansonsten jobbt die große Mehrheit der Studierende noch neben dem Studium.

Weitere Möglichkeiten der Studienfinanzierung findest du in unserer Übersicht Geld für das Studium. Oder nutze den Studienfinanzierungs-Check – dann weißt du schneller, was überhaupt für dich in Frage kommt.


6. Berufsaussichten – und ein paar Tipps

Die AbsolventInnen arbeiten in der Lebensmittelindustrie, in Einrichtungen der Forschung und des Verbraucherschutzes, in Großeinrichtungen des Gesundheitswesen oder im Catering- und Hotelbereich. Auch an Berufsfachschulen, Hochschulen, in Ernährungsinstituten oder Institutionen sind kompetente Mitarbeiter gefragt.

ÖkotrophologInnen arbeiten beispielsweise als LeiterInnen für Qualitätsmanagement, Personalmanagement, Haushaltsführung oder Gesundheitsökonomie (Krankenhäuser, Altenheime, Behindertenheime, Großkantinen). Zudem sind sie ManagerInnen, ProduktentwicklerInnen, TesterInnen oder Sicherheitsbeauftragte in der Lebensmittelindustrie (Konditorei, Lebensmittelherstellung) oder arbeiten bei Dienstleistern für hauswirtschaftliche Versorgung (Hotel- und Catering).

Andere Tätigkeiten sind die Ernährungsberatung und Hygieneschulung (Schulen, Kliniken, Verbrauchereinrichtungen, Unternehmen, Krankenkassen). Auch Arbeitsschutz- und Sicherheitskoordination bei Landesanstalten oder Gesundheitsorganen und der Wissenschaftsjournalismus sind denkbar – etwa für vegane oder vegetarische Ernährung.

Ein zusätzliches Arbeitsfeld für MasterabsolventInnen stellt die Lehrtätigkeit dar (Berufsfachschule, Akademien, Universitäten).

Tipps, um die Jobchancen zu erhöhen

  • Die Schlüsselqualifikationen schulen. Dafür gibt es eigens Seminare der Career Services oder der Arbeitsagentur.

  • Schon während des Studiums den entsprechenden Schwerpunkt vorausschauend wählen: ob Lebensmittelkunde oder Ernährungsberatung – den Schwerpunkt auf die gewünschte Berufsbahn legen.

  • Während des Studiums praktische Berufserfahrungen in der Lebensmittelindustrie, Heimen, Kliniken oder der Forschung sammeln. Auch mit dem Ziel, die erworbene Theorie praktisch zu festigen und erste Berufskontakte zu knüpfen. Die Zusammenarbeit mit Mitarbeitern baut ideal deine Sozialkompetenz und projektorientierte Denkweise aus.


Weiterführende Informationen

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