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„Es geht um die Vielfalt menschlichen Lebens“
Ethnologie / Sozial- und Kulturanthropologie

hecke71 - Fotolia.com (stock.adobe.com)
02.02.2024
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Du möchtest dich im Studium mit Kultur/en beschäftigen, aber blickst bei den ganzen Studienangeboten der Unis nicht durch? Du fragst dich, was Ethnolog*innen eigentlich machen? Und nun gibts auch noch Sozial- und Kulturanthropologie? Im Interview gibt Prof. Dr. Hansjörg Dilger hierzu Antwort – ergänzt wird der Beitrag mit einem persönlichen Studienbericht aus der Redaktion von Studis Online.

Zum Bild oben: Ethnolog*innen fragen sich bei diesem Bild eine Menge: Besitzt diese Frau das Land? Wie werden die Besitzverhältnisse durch Verwandtschaftssysteme bestimmt? Welche Rolle nehmen Frauen in der Dorfgemeinschaft und in den Familien ein? Welchen Einfluss haben transnationale Marktbeziehungen auf den Alltag dieser Frau? Und was würde diese Frau überhaupt davon halten, für einen Artikel über Ethnologie „herhalten" zu müssen? Ja – Ethnologie ist ein vielfältiges Studium!


1. Kurz + knapp

Ja, die gibt es. Da sich die Lehrinhalte und das Fach in der Vergangenheit verändert haben findest du das Studienfach „Ethnologie“ beispielsweise unter „Kultur- und Sozialanthropologie“ Früher hieß das Studium „Völkerkunde“, was jedoch nicht mehr zeitgemäß ist.

Die Regelstudienzeit für Ethnologie im Bachelorstudium beträgt 6 Semester in welchen du durchschnittlich 180 CP erbringen musst. Einen Master kannst du binnen 4 Semestern studieren, in welchen du 120 CP erbringen musst. Mehr zu Studiendauer- und form findest du hier.

Ethnologie / Sozial- und Kulturanthropologie kann in 20 Städten studiert werden, unter anderem in Berlin, Bayreuth, Frankfurt / Main, Göttingen, Halle, Heidelberg, Köln, Leipzig, Mainz und Münster.





2. Interview mit Prof. Dr. Hansjörg Dilger (Institut für Sozial- und Kulturanthropologie, FU Berlin)

Von Ralf Hutter (Interview geführt 2015)

Studis Online: Ethnologie, Sozialanthropologie, Kulturanthropologie – das ist alles so ziemlich dasselbe, aber eben doch nicht ganz. Ihr Institut hieß bis Juli 2015 noch „Institut für Ethnologie“ nun „Institut für Sozial- und Kulturanthropologie“. Was ist das für ein Begriffswandel, und findet er auch andernorts statt?

Portrait von Hansjörg Dilger
Marisa Maza

Prof. Dr. Hansjörg Dilger, geschäftsführender Leiter des Institut für Sozial- und Kulturanthropologie der Freien Universität Berlin, spricht mit Ralf Hutter über das Fach Ethnologie, seine Umbenennungen und Nachbardisziplinen.

Hansjörg Dilger: Die Ethnologie ist dem Namen nach die Untersuchung von ethnischen Gruppen. Das ist nicht mehr das, was wir ausschließlich tun. Wir untersuchen heute eher den Menschen in seinen vielfältigen sozialen und kulturellen Bezügen.

Ethnologie
altgriechisch: éthnos „fremdes Volk“, und logos „Lehre“

In Wien gibt es schon seit Jahren das Institut für Kultur- und Sozialanthropologie. Auch in der Deutschen Forschungsgemeinschaft sind wir mittlerweile unter Sozial- und Kulturanthropologie aufgeführt. Die meisten Institute im deutschsprachigen Raum tragen aber immer noch alleine die „Ethnologie“ im Namen.

Auch bei den Studiengängen gibt es noch viele, die „Ethnologie“ heißen.

Ja. Unsere Studiengänge hier an der FU heißen seit der Umstellung auf Bachelor und Master „Sozial- und Kulturanthropologie“, seit kurzem auch das Promotionsfach. Die meisten anderen Studiengänge in Deutschland heißen aber „Ethnologie“. Wir setzen einen anderen Akzent und schließen damit an internationale Fachdebatten an.

Was sind das für Fachdebatten?

In Großbritannien heißt das Fach „Social Anthropology“ und in den USA „Cultural Anthropology“. In den USA gibt es die Tradition, dass zumindest die großen Institute den „Four-Fields-Approach“ haben, sich also vier Felder menschlichen Lebens anschauen: die Archäologie, die physische Anthropologie, die Linguistik und die kulturelle Anthropologie. In Großbritannien hat die „Social Anthropology“ vor allem in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts soziale Strukturen und soziologische Kriterien wie sozialen Status in den Vordergrund gestellt. Das hat sich mittlerweile aber angeglichen. Beide Fächer haben ihre historischen Prägungen, behandeln aber sowohl soziale als auch kulturelle Aspekte. Es geht um die Vielfalt menschlichen Lebens.

Der Fokus richtet sich nicht mehr auf abgeschlossene ethnische Gruppen

Wenn Sie von der Annäherung dieser beiden Stränge sprechen, dann klingt es so, als ob Sie das jetzt übernommen hätten. Kommt bei Ihnen der spezifisch deutsche Strang der Ethnologie auch noch vor, oder wurde der eher ausgetauscht?

Man kann das alles nicht mehr unabhängig voneinander denken. Das Institut an der FU war schon seit seiner Neugründung 1948 sehr stark an den internationalen Fachdebatten orientiert, es gab eine Anbindung an ausländische Institute und Personen. Alle deutschen Institute haben sich jedoch in den letzten Jahrzehnten mit Globalisierungsprozessen beschäftigt, mit Mobilität, mit der Verbindung von sozialen Beziehungen, Wirtschaft und Politik. Da stehen ethnische Gruppen als abgeschlossene Kulturen schon lange nicht mehr im Fokus.

Ihr Institut hat außereuropäische regionale Schwerpunkte, es werden aber auch übergreifende Themen wie Emotionen, Religion und Medien behandelt. Wie stark wird da auch Europa beforscht?

Das bleibt immer nur punktuell, das bringt unser außereuropäischer Forschungsansatz mit sich. Wir haben aber auch Forschung zu Migrationszusammenhängen, zum Beispiel zu Netzwerken von Migrantinnen aus Kamerun in Berlin und zur emotionalen Sozialisation von Kindern vietnamesischer Migrantinnen sowohl aus Nord- als auch aus Südvietnam. Es gibt auch eine Untersuchung zur Gesundheitsversorgung undokumentierter Migrant*innen aus Lateinamerika in Berlin. Wir haben also auch einen besonderen Fokus auf Berlin.

Der Unterschied zwischen Volkskunde und Völkerkunde

Sie haben schon von anderen Disziplinen gesprochen. Es gibt da noch etwas, das heißt „Europäische Ethnologie“, zum Beispiel an der Humboldt-Universität Berlin. Ist das nicht ein etwas missverständlicher Name?

Das hat damit zu tun, wie sich die Fachtraditionen in Deutschland entwickelt haben. Die Europäische Ethnologie hieß früher „Volkskunde“ und war stärker historisch orientiert, während die „Völkerkunde“ zur außereuropäischen Ethnologie wurde. Die jeweilige Ausprägung hängt vom Standort ab. Mit der Europäischen Ethnologie an der Humboldt-Universität haben wir viele Gemeinsamkeiten bei den theoretischen und methodischen Ansätzen und bei den Untersuchungsgegenständen. Da sehe ich den Unterschied als nicht so gravierend an, obwohl bei den Kollegen und Kolleginnen natürlich der Fokus auf europäischen Gesellschaften liegt. Es gibt aber noch Institute in der Europäischen Ethnologie, die immer noch eher historisch arbeiten und nicht viel Feldforschung machen. Es ist kompliziert, die Fächer sind aufgrund ihrer Geschichte und der Unterschiedlichkeit der Standorte nicht so einheitlich zu fassen.

Mit missverständlich meinte ich, dass ein Laie meinen muss, Europäische Ethnologie sei dasselbe wie Ethnologie, nur dass da zum Beispiel die teilnehmende Beobachtung in einem Alpental gemacht wird. So ist es ja aber nicht. Es ist ja von seiner Entstehung her ein anderes Fach mit einer anderen Fragestellung gewesen.

Genau. Die Volkskunde ist vor allem historisch angelegte Forschung, oft in Archiven, zum Beispiel mit dem Sammeln von Mythen. Da wird mehr an Dokumenten geforscht. Wir haben einen Fokus auf der empirischen Feldforschung. Wir sind ja an der FU auch am Fachbereich Politik- und Sozialwissenschaften angesiedelt.

Die Grenzen zwischen den Sozialwissenschaften verschwimmen

Ist es nicht generell schwer in der Sozialanthropologie, oder wie auch immer wir das Fach nennen wollen, die Trennung zu den benachbarten Fächern aufrechtzuerhalten?

Auch in Politikwissenschaft und Soziologie wird Feldforschung angewandt. Das heißt aber nicht, dass die von uns praktizierte teilnehmende Beobachtung, also das auf einen langen Zeitraum angelegte Leben mit den Menschen in ihrem Alltag, dort ebenfalls geleistet wird. Da geht es oft mehr um die Durchführung von Interviews in verschiedenen Formen. Das gibt einen anderen Einblick in das Leben der Menschen. Die Fragestellungen sind ja auch anders als bei uns und berücksichtigen selten kulturelle Dimensionen.

Da scheint es aber, dass der Unterschied zu Soziologie und anderen Fächern eher ein quantitativer ist, kein qualitativer: Die machen vielleicht weniger, oder kürzere teilnehmende Beobachtungen. Wo ist denn da der prinzipielle Unterschied, der die Aufrechterhaltung der Fächergrenzen rechtfertigt?

Ich denke schon, dass es den noch gibt. Die Soziologie ist ja auch nicht überall gleich. Die Einen arbeiten mit quantitativen Methoden, die Anderen mit qualitativen. Die Soziologie blickt vor allem auf hiesige Gesellschaften und deren Verständnis der Moderne. Die theoretischen Modelle, die sie entwickelt hat, passen nicht unbedingt zu allen Gesellschaften der Welt und ihren Lebensformen. Eine Stärke unseres Faches ist, über Europa hinaus zu schauen. Die Sozial- und Kulturanthropologie nimmt immer wieder die weltweit vergleichende Perspektive ein. Eine andere Stärke ist unsere Interdisziplinarität. Wir sind sehr anschlussfähig, wir machen sowohl empirische Arbeit, als auch Archivarbeit und Kulturanalyse.

Die Fächertraditionen drohen verloren zu gehen

Was halten Sie von der Forderung, die Fächertrennung zwischen Ethnologie, Soziologie, Kulturwissenschaft, Geschichte und dergleichen aufzuheben zu Gunsten einer integrierten Sozialwissenschaft?

Nicht viel. Die Vielfalt innerhalb einer Fachtradition ist schon enorm. Es ist gut, die spezifischen Perspektiven weiterzuverfolgen. Wenn in interdisziplinären Studiengängen alles immer mehr vermischt wird, gehen auch die Stärken einzelner Fächer verloren. Der Austausch in Forschung und Lehre ist wichtig, aber die Fächer und ihre jeweilige Vielfalt sollten beibehalten werden.

In den Fächern, die ich gerade erwähnt habe, ist der Sozialwissenschaftler Pierre Bourdieu (1930-2002) ein wichtiger Einfluss. Er hat die Forderung nach einer integrierten Sozialwissenschaft erhoben, weil er die Fächergrenzen für falsch hielt. Hat diese Forderung – die er wahrscheinlich nicht alleine erhoben hat – ein großes Echo erzeugt?

Ich glaube, die Mehrheit der Fachkolleginnen und -kollegen in der Ethnologie wünscht sich einen Fortbestand des Fachs. Wir sehen bei den Personen, die interdisziplinäre Studiengänge absolvieren, oder interdisziplinär promoviert haben, dass ihre Expertise für konkrete Stellenausschreibungen oft zu unspezifisch ist. Da wird nicht der ganz breit aufgestellte Sozialwissenschaftler gesucht, sondern Leute mit bestimmten fachlichen Prägungen und Stärken.

Nicht weit von Ihrem Institut befindet sich das große Ethnologische Museum Berlins*. Sollte das nicht auch seinen Namen ändern?

Ich will das weder für das Museum noch für andere Institute fordern. Es hat seine Berechtigung, dass einzelne Institutionen an diesem Namen festhalten. Es ist auch pragmatisch: „Sozial- und Kulturanthropologie“ ist ja sperrig. Im deutschen Sprachraum hat sich „Ethnologie“ etabliert. In den letzten Jahren hat eine viel breitere Öffentlichkeit mitbekommen, was die Ethnologie tut. Da kann man sich fragen: Warum sollten wir in diesem Moment den Namen ändern?

* Hinweis der Redaktion:
2020 wurde das Humboldt Forum im wieder aufgebauten Berliner Schloss eröffnet – mehrere ethnologische Sammlungen und Museen, wie auch das Ethnologische Museum Berlin, werden dort gesammelt nun gezeigt.


3. Wie es war, Ethnologie zu studieren

Von Michael Wudi, Studis Online-Redakteur

Ich habe Ethnologie im Nebenfach studiert neben meinem Geographie-Diplomstudium – und es war für mich eine absolut richtige Entscheidung! Durch das Studium der unterschiedlichsten sozialen und kulturellen Systeme und Beziehungen wird man immer wieder gefordert, seine (westliche) Sicht auf die Welt zu hinterfragen.

So ist es für das Ethnologiestudium fast unabdingbar die Bereitschaft mitzubringen, sich selbst stets zu reflektieren und vorschnelle Werturteile über „andere“ Gepflogenheiten und kulturelle Wertvorstellungen hintenanzustellen. Vielmehr sollte man Lust haben, sich mit diesem „Anderen“ auseinanderzusetzen – und vielleicht zu merken, wie ähnlich doch auch manches ist.

Ethnologie nur zu studieren, weil man Reggae-Musik mag, ist jedenfalls nicht die einzig beste Motivation – und wird diese auch schnell enttäuschen. Die Vorstellung, dass dort „Völker“ als solche untersucht werden, ist ja veraltet, wie oben im Interview angesprochen. Vielmehr stehen soziale und kulturelle Beziehungen von und zwischen Gruppen im Fokus ethnologischer Forschung – insbesondere die Gruppenbildungsprozesse. Und hierfür bildet das Studium eine wissenschaftliche Basis durch die Beschäftigung mit der Geschichte der Disziplin und einer intensiven theoretischen Auseinandersetzung mit Kulturkonzepten.

Neben der inneren Einstellung solltest du auch wissen, dass das Ethnologiestudium bedeutet, viele viele wissenschaftliche Texte auf englisch zu lesen – was auch recht anstrengend sein kann... Daneben noch ein Tipp zur Uni-Wahl: wie bereits im Interview erwähnt, haben die Institute sehr spezifische Schwerpunkte, sowohl was die Regionen als auch die Thematiken angeht. So ist beispielsweise Heidelberg ein bekannter Hotspot für Medizinethnologie, in Mainz und Bayreuth ist Afrika der regionale Schwerpunkt während du als Südostasien-Nerd gut in Göttingen aufgehoben bist. Schaue dir auch die Veröffentlichungen und Lehrgebiete der Dozent*innen an.

Die wenigsten Uni-Absolvent*innen, die Ethnologie im Haupt- oder Nebenfach studiert haben, arbeiten später auch als „echte“ Ethnolog*innen – dies ist großteils nur in der Forschung, der Entwicklungszusammenarbeit und den rar gesäten Stellen in Bildungseinrichtungen, Verbänden und Museen möglich. Für die meisten, wie auch für mich, ist das Studium eher Horizonterweiterung gewesen – aber sowas schadet selbstverständlich nicht. Die im Studium erworbenen Kompetenzen (z. B. in den Bereichen Interkultur, erworbene Sprachkenntnisse oder auch der kritische Umgang mit Texten) sind auch von den meisten Absolvent*innen in irgendeiner Form für das spätere (Berufs-)Leben nach der Uni praktisch.


4. Wo kann Ethnologie / Sozial- und Kulturanthropologie studiert werden?

Du kannst Ethnologie / Sozial- und Kulturanthropologie an vielen Hochschulen in Deutschland studieren. Das Studienangebot ist recht groß. Insgesamt kann Ethnologie / Sozial- und Kulturanthropologie in 20 Städten studiert werden.


5. Dauer des Ethnologie / Sozial- und Kulturanthropologie-Studiums und mögliche Studienabschlüsse

In der Regel dauert das Ethnologie / Sozial- und Kulturanthropologie Studium 6 Semester und wird als Bachelor of Arts mit einer Bachelorarbeit abgeschlossen. Insgesamt werden dabei 180 ECTS-Punkte (Credit Points) erbracht.

Ethnologie / Sozial- und Kulturanthropologie wird oft im Rahmen eines Mehrfach-Bachelors studiert. Es kann dabei Haupt- oder Nebenfach sein. Es gibt auch Studienangebote, bei denen es eine Hälfte eines 2-Fach-Bachelors ist.

Anschließend kann noch das Master-Studium in Ethnologie / Sozial- und Kulturanthropologie oder einem ähnlichen Masterstudiengang absolviert werden. Der Master of Arts kann in 4 Semestern abgeschlossen werden, wobei 120 Credits erbracht werden müssen.

Ethnologie / Sozial- und Kulturanthropologie: Studiendauer (Regelstudienzeit)
Bachelor6 Semester
Master4 Semester
Bachelor (Teilzeit)12 Semester
Master (Teilzeit)7 - 8 Semester

Studienformen des Ethnologie / Sozial- und Kulturanthropologie-Studiums

Die klassische Form des Ethnologie / Sozial- und Kulturanthropologie-Studiums ist das Vollzeit-Präsenzstudium. Man studiert Vollzeit an einer Hochschule, an der man praktisch täglich zu Veranstaltungen (Vorlesungen, Übungen, Tutorien etc.) geht und wo auch die Prüfungen stattfinden. Vollzeit bedeutet grob 40 Stunden / Woche, wobei in der Realität meist Phasen mit weniger Zeitaufwand anderen (vor allem vor größeren Prüfungen) gegenüberstehen, in denen evt. auch mehr Zeit pro Woche mit dem Studium verbracht wird.

Daneben gibt es Studienangebote in Teilzeit, d.h. das Studium ist dabei so organisiert, dass man mit geringerem Zeitaufwand pro Woche, aber entsprechend längerer Studienzeit zum Studienabschluss kommen kann.

6. Was kostet ein Ethnologie / Sozial- und Kulturanthropologie-Studium und wie finanziere ich es?

Was das Leben als Student:in kostet

Während eines Ethnologie / Sozial- und Kulturanthropologie-Studiums brauchst du eine finanzielle Grundlage für eine Unterkunft am Studienort, für Nahrung, Kleidung, Fahrtkosten, Telefon und Internet sowie Bücher und Arbeitshefte. Je nach Ort und eigener Sparsamkeit liegen die monatlichen Ausgaben – wenn nicht bei den Eltern gewohnt wird – zwischen 748 € und über 1.851 €. Im Durchschnitt geben Studierende inzwischen knapp 950 € im Monat aus.

Der Hauptkostenpunkt ist in der Regel die Miete. Anhaltspunkte zur Höhe im Artikel Mieten für ein WG-Zimmer.

Und wie bezahle ich das alles?

Für alle, die mit knapp 20 ein Studium beginnen, dürfte der gerade angesprochene Studienfinanzierungs-Check gar nicht nötig sein. Für sie sind meist die Eltern die erste Finanzquelle – Details dazu im Artikel Unterhalt von den Eltern.

Haben die Eltern wenig Einkommen, springt das BAföG für Studentinnen und Studenten ein. Für einige kann auch ein Stipendium in Frage kommen.

Ansonsten jobbt die große Mehrheit der Studierende noch neben dem Studium.

Weitere Möglichkeiten der Studienfinanzierung findest du in unserer Übersicht Geld für das Studium. Oder nutze den Studienfinanzierungs-Check – dann weißt du schneller, was überhaupt für dich in Frage kommt.


7. Gehalt

Gehalt in € Master Uni
24.500
Einstieg
50.040
5 Jahre
54.390
10 Jahre
Ø Fachgruppe Geisteswissenschaften; Befragung: DZHW.

Absolvent*innen, die in Ethnologie/Sozial- und Kulturanthropologie oder einer anderen Geisteswissenschaft ihren Master-Abschluss machen, können mit einem Einstiegsgehalt von 24.500 € rechnen (Zahl bezieht sich auf Uni-Abschluss).

Mit einem Bachelor-Abschluss beträgt das Einstiegsgehalt 23.400 €. Der Unterschied zu dem Einstiegsgehalt eines Master-Absolventen*in ist in den Geisteswissenschaften gering.

Diese Zahlen erscheinen dir sehr klein? Das mag daran liegen, dass viele Absolvent*innen nach ihrem Abschluss noch ein Volontariat machen oder als Trainee einsteigen.

Fünf Jahre nach Master-Abschluss liegt das Jahresgehalt von Ethnolog/Innen oder Sozial- und KulturanthropologInnen bei 50.040 €. Verglichen mit dem Einstiegsgehalt hat sich die Zahl mehr als verdoppelt. Es gilt aber zu berücksichtigen, dass dieses Gehalt für alle Geisteswissenschaftler gilt.

Weitere fünf Jahre später, also 10 Jahre nach Abschluss beträgt das Jahresgehalt etwa 54.390 €

Wie bei allen Gehaltsangaben gilt: Je nach konkreter Position im Unternehmen, Branche, Größe des Unternehmens, Ort der Beschäftigung und noch manchem mehr unterscheiden sich konkrete Gehälter mehr oder weniger stark von Durchschnittszahlen. Da die Zahlen bereits einige Jahre alt sind, sollten die aktuellen Gehälter sogar höher liegen.


Weiterführendes zum Studienfach Ethnologie

Weiterführendes auf Studis Online

Hochschulen, an denen Ethnologie / Sozial- und Kulturanthropologie (veraltet: „Völkerkunde“) studiert werden kann:

Wenn Du lieber einen Fokus auf europäische Gesellschaften legen möchtest: Finde hier Hochschulen, an denen Kulturanthropologie / Europäische Ethnologie studiert werden kann.

Noch Fragen? Vielleicht hilft Dir ja ein Blick in unser Forum weiter!

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