BerufCheckliste Arbeitszeugnis
Die folgenden Infos wurden uns freundlicherweise von www.arbeitszeugnis.de zur Verfügung gestellt.
Für ein Praktikumszeugnis bitte die gesonderte Checkliste Praktikumszeugnis verwenden. Sie ist zwar ähnlich, aber weicht doch an einigen Stellen ab und ist daher vorzuziehen, wenn es um ein Praktikum geht.
Zum Thema Arbeitszeugnis sollte auch der Artikel Was in einem guten Arbeitszeugnis steht gelesen werden. In ihm geht es um die „Noten“, die durch bestimmte Formulierungen ausgedrückt werden, aber auch um die „Codes“, die in Arbeitszeugnissen gern verwendet werden und die für Laien nicht auf den ersten Blick als verschlüsselte Botschaft erkennbar sind.
Struktur des Arbeitszeugnisses
Ein qualifiziertes Arbeitszeugnis besteht in der Regel aus folgenden Abschnitten:
Beginn
Überschrift (Arbeitszeugnis / Zwischenzeugnis)
Einleitung (Herr/ Frau ... trat am ... in unser Unternehmen ein.)
Beruflicher Werdegang (Herr/Frau ... war zunächst als ... und ab ... als ... eingesetzt ...)
Beschreibung der zuletzt ausgeübten Tätigkeit (Zu seinen/ihren Aufgaben zählte:....)
Leistungsteil (Beurteilung der Leistung und des Erfolges)
Arbeitsbereitschaft/„Wollen“ (z.B. Herr/Frau .. war sehr motiviert/engagiert...)
Arbeitsbefähigung/„Können“ (z.B. Er/Sie war sehr belastbar und ausdauernd ...)
Fachkenntnisse/Weiterbildung (z.B. Er/Sie verfügt über fundierte Fachkenntnisse ...)
Arbeitsweise/Arbeitsstil (z.B. Er/Sie führte die Aufgaben selbständig aus...)
Arbeitserfolg/Arbeitsergebnisse (z.B. Er/Sie lieferte eine gute Arbeitsqualität ...)
Konkrete herausragende Erfolge (z.B. Insbesondere im Bereich ... erzielte er/sie überdurchschnittliche Ergebnisse)
Führungsleistung (z.B. Er/Sie motivierte Mitarbeiter zu guten Leistungen)
Leistungszusammenfassung (z.B. Alle Aufgaben erledigte er/sie zu unserer vollen Zufriedenheit)
Verhaltensteil (Beurteilung des Sozialverhaltens)
Verhalten zu Internen (z.B. Sein/Ihr Verhalten gegenüber Vorgesetzten und Kollegen war stets einwandfrei)
Verhalten zu Externen (z.B. Geschäftspartnern und Kunden gegenüber trat er/sie höflich, sicher und gewandt auf)
Sonstiges Verhalten (Er/Sie war vertrauenswürdig ...)
Schlussabsatz
Beendigungsformel (z.B. Herr/ Frau ... verlässt unser Unternehmen auf eigenen Wunsch ...)
Dankes-/Bedauernsformel (Wir danken ihm/ihr für die guten Leistungen
Zukunfts- und Erfolgswünsche (Wir wünschen ihm/ihr für die Zukunft alles Gute.)
Unterschrift des Zeugnisausstellers mit Angabe von Rang und Kompetenz
Ausstellungsdatum
Zeugnisprüfung – Die Checkliste
Beantworte alle Fragen mit ja oder nein – Auswertung siehe dann weiter unten.
Ist der Umfang des Zeugnisses angemessen (je nach Dauer der Beschäftigung und Position ein bis zwei DIN A4-Seiten)?
Ist das Zeugnis frei von stilistischen Mängeln und Rechtschreibfehlern (z.B. großgeschriebene Personalpronomen wie „Sie erledigte Ihre Aufgaben“ oder eine uneinheitliche Schreibweise des Datums wie „Er war vom 01.05.2013 bis zum 31. Juli 2014 bei uns tätig")?
Entspricht das Zeugnis in etwa der oben aufgezeigten Struktur?
Sind die Abschnitte Werdegang und Stellenbeschreibung (siehe oben) frei von Wertungen?
Gibt die Stellenbeschreibung einen ausführlichen Überblick über die Aufgaben (ca. sieben, acht Aufgabenpunkte) und ist sie nach der Bedeutung der Aufgaben geordnet (das Wichtigste zuerst)?
Ist die Stellenbeschreibung grammatisch einheitlich formuliert (z.B. „Durchführung von...“, „Unterstützung der ... “, nicht „Durchführung von...“, „Unterstützen der...“)?
Vermeidet das Zeugnis passive Konstruktionen (z.B. „Er/ Sie wurde eingesetzt/ beschäftigt als“, „Er erledigte (nur) die Aufgaben, die ihm/ ihr übertragenen wurden“)?
Enthält das Zeugnis dynamische Attribute („engagiert, motiviert“)?
Werden die für die Stelle wichtigsten Fähigkeiten bescheinigt (z.B. Auffassungsgabe, analytisches Urteils-/Denkvermögen, Problemlösungsfähigkeit, Belastbarkeit, Organisationstalent)?
Wird die Arbeitsweise sowohl als zielorientiert/ effizient wie auch als sorgfältig/ gewissenhaft bezeichnet?
Trifft der Zeugnis-Autor eine Aussage zum Arbeitserfolg (z.B. Qualität der Arbeitsergebnisse, Zielerreichung)? Hebt der Zeugnis-Autor besondere Erfolge beispielhaft hervor? Werden die genannten Attribute (z.B. Engagement) durch Temporaladverbien (stets, jederzeit, immer) und Adjektive deutlich aufgewertet (z.B. „stets sehr großes/ausgezeichnetes/überdurchschnittliches Engagement“)?
Bescheinigt die/der Zeugnis-Autor/in der/dem Mitarbeiter/in, „stets zur vollsten Zufriedenheit“ (=Gesamtnote 1) oder zumindest „stets zur vollen Zufriedenheit“ (=Gesamtnote 2) gearbeitet zu haben?
Wird auf distanziert klingende Formulierungen wie „Wir haben ihn/ sie kennen gelernt als...“ oder „Er/ Sie zeigte sich als...“ verzichtet?
Verzichtet die/der Zeugnis-Autor/in auf eher negativ behaftete Begriffe wie „erforderlich“, „notwendig“, „korrekt“, „durchaus“, „im Wesentlichen“, „in der Regel“, „weitgehend“, „insgesamt“, „(ohne) Tadel“, „(ohne) Beanstandungen“, „Fehler“, „Kritik“, „bemühte sich“, „war bestrebt“?
Enthält das Zeugnis die Formulierung „Das Verhalten war stets vorbildlich/ einwandfrei“ oder „Er/ Sie wurde sehr geschätzt“?
Sind im Verhaltensteil alle relevanten Kontaktpersonen (Vorgesetzte, Kollegen, Kunden, Geschäftspartner) genannt? Sind hierbei die Vorgesetzten vor den Kollegen genannt?
Verzichtet das Zeugnis auf die besondere Betonung von Nebensächlichkeiten und Selbstverständlichkeiten (z.B. „Er/ Sie war pünktlich und ehrlich“)?
Ist im Schlussabschnitt der Beendigungsgrund genannt (z.B. Stellenabbau, Insolvenz, auf eigenen Wunsch)?
Enthält der Schlussteil alle der folgenden Bestandteile: „Wir bedauern das Ausscheiden, danken ihm/ihr (nicht: „wir bedanken uns“!!!) für die (sehr) guten Leistungen und wünschen ihm/ihr für den weiteren Berufs- und Lebensweg alles Gute und weiterhin viel Erfolg“?
Verzichtet der Schlussteil auf Gesundheits- und Glückwünsche („wünschen ihm/ ihr viel Glück und Gesundheit“)?
Ist das Zeugnis von einer wichtigen Person unterzeichnet (im Idealfall der Geschäftsführer und der direkte Vorgesetzte) und wird der vollständige Name maschinenschriftlich wiederholt? Sind Ranghöhe/ Kompetenz der Unterzeichner (Geschäftsführer, Abteilungsleiter) angegeben?
Endet das Arbeitsverhältnis laut Zeugnis – wie beim regulären Vertragslaufzeiten üblich – am Monatsende (30./31.) bzw. zur Monatsmitte (15.) und nicht etwa abrupt an einem „krummen“ Termin?
Stimmt das Ausstellungsdatum des Zeugnisses mit dem Tage des Ausscheidens überein?
Auswertung
Wenn du alle Punkte mit „ja“ beantworten konntest, enthält das Zeugnis keinen der gängigsten Zeugnismängel. Wenn du einen oder mehrere Punke der Checkliste hingegen mit „nein“ beantwortet hast, ist eine fachmännische Analyse des Zeugnisses durch einen PMS-Zeugnistest (ab 19,90 €, Stand 03/2021) zu empfehlen. Weitere Informationen hierzu erhältst du unter der PMS Zeugnis-Hotline 030 / 420 285 24 oder über die PMS-Internetseite www.arbeitszeugnis.de, von der wir diese Checkliste freundlicherweise übernehmen konnten.
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